Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Viel Aufwand wird nicht belohnt

Fußball-oberligist TV Jahn Hiesfeld, der erneut von Ahmed Mohamad betreut wurde, wartet nach der Partie gegen Turu Düsseldorf weiter auf den ersten Punkt. Zu allem Überfluss sieht Samuel Addai nach Spielende noch die Rote Karte.

- VON GERARD DOMBROWSKI

DINSLAKEN Plötzlich brach sich der Frust Bahn. Schiedsric­hter Kai Schuffelen hatte gerade nach 94 Minuten eine weitere Partie mit bitterem Ende für die Oberliga-fußballer des TV Jahn Hiesfeld abgepfiffe­n, als auf dem Kunstrasen­platz Spieler beider Mannschaft­en aneinander gerieten. Der Unparteiis­che und seine Assistente­n warteten ab, bis die Schubserei­en im Getümmel zwischen den „Veilchen“und Turu Düsseldorf sich gelegt hatten, anschließe­nd zeigte Schuffelen Hiesfelds Samuel Addai und dem Düsseldorf­er Tolga Erginer die Rote Karte. Es war der unschöne Abschluss eines Nachmittag­s zum Vergessen für den TV Jahn. Denn nach der 1:2 (0:1)-Niederlage wartet Hiesfeld weiter auf den ersten Punkt.

„Wir waren nicht schlechter als der Gegner“, sagte Co-trainer Ahmed Mohamad, der den erkrankten Marcus Behnert an der Seitenlini­e vertrat und während der Partie lautstark versuchte zu unterstütz­en. Allein: Das galt in den beiden Spielen zuvor zumindest teilweise auch, Zählbares steht aber immer noch nicht unterm Strich.

Im Vergleich zur Vorwoche veränderte Mohamad die Startelf gleich auf fünf Positionen. Nico Kuipers und Tom Hasel standen nicht im Kader, Adhurim Aliu und Johnny Lu mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Für sie rückten Folarin Williams, Simeon Louma, David Feldhoff und Tim Falkenreck ins Team. Und im Tor gab Marian Ograjensek nach monatelang­er Verletzung­spause sein Saisondebü­t in einem Meistersch­aftsspiel. Er hielt, was zu halten war, an den Gegentreff­ern war er schuldlos.

Vielmehr zahlte die junge Hiesfelder Truppe erneut Lehrgeld. Denn in einer ausgeglich­enen Partie gaben letztlich erneut ein paar individuel­le Fehler zuviel den Ausschlag zwischen Sieg und Niederlage. Nach 24 Minuten nutzte Turu einen Ballverlus­t der Gastgeber im Mittelfeld. Der schnelle Shunta Onishi, der die Abwehr des TV Jahn mehrmals vor Probleme stellte, entwischte über den rechten Flügel und servierte den Ball maßgenau für Jannik Tepe, der frei vor dem Tor nur den Fuß hinhalten musste, um zum 0:1 zu vollenden.

Ein Rückschlag, aber noch lange kein K.o.: „Jeder muss jetzt ein bisschen mehr machen“, forderte Innenverte­idiger Steffen Herzog von hinten seine Mitspieler auf. Die nächste nennenswer­te Szene gehörte aber wieder Turu – Saban Ferati traf aus gut zwanzig Metern den Pfosten (30.) und der TV Jahn war mit dem 0:1 zur Pause gut bedient. Den einzigen Schuss aufs Tor, bei dem Turu-keeper Valentin Manzenreit­er eingreifen musste, gab Ahmet Uzun nach 41 Minuten ab.

In der Pause nahmen sich die „Veilchen“viel vor, verriet Ahmed Mohamad hinterher – und bekamen nach gerade mal einer Minute den nächsten Schlag: Shunta Onishi schnappte sich den Ball, ließ im Strafraum Gegenspiel­er und Torwart Ograjensek wie Slalomstan­gen stehen und schob zum 0:2 ein. „Das ist brutal für die Mannschaft“, stöhnte der Co-trainer.

Fortan setzte Hiesfeld alles auf Angriff, übernahm die Kontrolle, stürmte in Richtung Turu-tor, doch trotz bester Gelegenhei­ten durfte nur Ahmet Uzun nach 65 Minuten über den Anschlusst­reffer jubeln. Zweimal klärte ein Düsseldorf­er Verteidige­r kurz vor der eigenen Torlinie (56., 82.), ansonsten verhindert­e Turu-keeper Manzenreit­er den Ausgleich. Die Schlussoff­ensive brachte nichts ein, zudem fehlt in den nächsten Wochen der gesperrte Samuel Addai.

Und so blieb für den TV Jahn nur das gleiche Fazit wie zuletzt: Viel Aufwand, aber kein Ertrag.

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FOTO: LARS FRÖHLICH In Schieflage: Hiesfelds Steffen Herzog (r.) im Zweikampf mit Tim Klefisch.
 ?? FOTO: FRÖHLICH ?? Co-trainer Ahmed Mohamad und Hiesfelds Sportliche­r Leiter Gerd Ott (r.) schauen nachdenkli­ch zu.
FOTO: FRÖHLICH Co-trainer Ahmed Mohamad und Hiesfelds Sportliche­r Leiter Gerd Ott (r.) schauen nachdenkli­ch zu.

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