Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Zehn Bäume für die Nsu-opfer
Das Mahnmal im Helmut-pakulat-park soll nicht erweitert werden. Entscheiden soll dies der Rat Voerde.
VOERDE (mt) Nachdem der Rat die Entscheidung über ein Mahnmal für die Opfer des NSU verschoben hat, stand das Thema im Integrationsrat auf der Tagesordnung. Argumente wurden ausgetauscht, Meinungen geäußert. Am Ende muss der Rat über den vom Integrationsrat vorgelegten Antrag entscheiden. Davor gibt es am 22. September eine Diskussion im Kultur- und Sportausschuss.
Auf der großen Grünfläche am Ende des Helmut-pakulat-parks sollen zehn Bäume in Gedenken an die Opfer des NSU und ein Baum für alle weiteren Opfer rassistischer Angriffe gepflanzt werden. CDU und FDP begrüßen die Schaffung eines Mahnmales, es solle aber lieber ein Ort geschaffen werden, an dem der Opfer aller extremistischer Gewalt gedacht werden soll.
Gegen eine Erweiterung sprach sich der Vorsitzende des Integrationsrates, Veli Ademi, aus. Die elf Bäume würden für etwas stehen.
Würde man am ursprünglichen Plan etwas ändern, würde die Symbolik verändert. Seit Jahren gebe es eine steigende Gewalt von rechts, deshalb sei der Antrag zu diesem Thema gestellt worden, deshalb wolle man den Antrag auch nicht ändern.
Jürgen Berger (FDP) erklärte, dass seine Fraktion möchte, dass der Antrag erweitert wird. Es solle nicht nur einseitig an die Opfer rechter Gewalt werden. Henning Stemmer (CDU) erinnerte daran, dass noch in keinem Ausschuss über das Thema gesprochen worden ist, auch sei die Frage der Finanzen zu dem Zeitpunkt, als die Ratssitzung stattfand, nicht geklärt gewesen.
Beigeordneter Jörg Rütten erklärte, der Punkt sei geschoben worden, um eine Diskussion sicherzustellen. Zu den Kosten sagte er im Integrationsrat, dass die elf Bäume sowie deren Pflege in den ersten drei Jahren rund 9000 Euro kosten würde. Diese Kosten würden entstehen, wenn der Auftrag an eine Firma vergeben würde.
Vielleicht könne die auch die Stadt Voerde etwas übernehmen, das würde die Kosten reduzieren.
Die Variante, neben den Bäumen für die Opfer des NSU ein zweites Mahnmal aufgestellt werden, wurde auch nicht begrüßt. Am Ende müssen die Ratsmitglieder entscheiden. Joachim Kinder kündigte an, die Spd-fraktion werde dem Antrag, so wie er gestellt wurde, zustimmen.