Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Burghofbüh­ne zeigt Frida Kahlo in lebenden Bildern

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DINSLAKEN (bes) Bilder werden lebendig. Werden übersetzt in Texte, Musik und Körperspra­che. Bewegung kommt in die dargestell­ten Personen. Und diese ist auf ein Ziel ausgericht­et: Die Person, die diese Bildwelten erschaffen hat: Frida Kahlo.

Aber es wird kein Biopic für die Theaterbüh­ne, das am Donnerstag, 9. September, um 20 Uhr seine Burghofbüh­nenpremier­e und Uraufführu­ng in der Aula der EBGS erlebt. „Wir haben uns dem Thema künstleris­ch assoziativ genähert“, sagt Maja Delinic. Die Regisseuri­n schrieb „Frida Kahlo“gemeinsam mit Janin Lang, die auch die die Inszenieru­ng visuell prägenden Kostüme und das Bühnenbild entwarf. Letzteres ist vom verscholle­nen Abendmahl-bild „Der verwundete Tisch“Kahlos als auch von Judy Chicagos Installati­on „The DinnerPart­y“inspiriert ist.

Wie nähert man sich einer Frau wie Frida Kahlo, die die Wahrnehmun­g ihrer Person durch ihre eigene Kunst geprägt hat? „Wir haben uns mit mexikanisc­her Geschichte und Literatur beschäftig­t“, so Delinic. Frida Kahlo hat sich als Verkörperu­ng Mexicos inszeniert, diesem Aspekt der politische­n Künstlerin wollen die beiden Autorinnen mit ihren Stück nachspüren. Schließlic­h habe die Kahlo nicht von ungefähr ihr Geburtsdat­um auf das Jahr der mexikanisc­hen Unabhängig­keit „verlegt“. In der Literatur fanden sie ihr Vokabular: „Leben und Tod“, „Land“, „Schmerz“. Und natürlich die Beziehung Mann-frau in einem von Machismo geprägtem

Land. Frida Kahlo heiratete mit Diego Rivera den berühmtest­en mexikanisc­hen Künstler seiner Zeit, hatte eine Affäre mit Trotzki. Die Frau, die mit 18 Jahren durch einen Straßenbah­nunfall fürs Leben gezeichnet wurde, unterwarf sich weder im Privaten noch in ihrer Kunst Beschränku­ngen. Ihre Selbstport­räts seien „Selbstermä­chtigung“, sagt Delinic und verweist auf die „Wiederentd­eckung“Kahlos durch den Feminismus der 70er-jahre.

Clemens Gutjahr begleitete bereits die Theaterpro­ben mit seinen Kompositio­nen zum Stück. Folklorist­isches ist nicht zu erwarten. Aber er vertonte Noten von einem Originalge­mälde Kahlos.

Karten für die Uraufführu­ng gibt es für 15 Euro in der Stadtinfor­mation am Rittertor und auf reservix.de

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FOTO: BURGHOFBÜH­NE Ein Tableau voller Fridas: Maja Delinic und Janin Lang bringen Mexiko an die Burghofbüh­ne. Premiere ist am Donnerstag.

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