Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Möllener Schule läuft zum Nordpol
Die Förderschule am Peerdsbuschweg in Möllen plant ein Bewegungsprojekt, an dem alle 15 Klassen teilnehmen. Es geht darum, gemeinsam Kilometer zu erlaufen, mindestens 4200. Auch ein Lehrerteam macht mit.
Die Förderschule plant ein Bewegungsprojekt, an dem alle 15 Klassen teilnehmen. Es geht darum, gemeinsam 4200 Kilometer zu erlaufen.
VOERDE Rund 4200 Kilometer beträgt die Distanz, die von Voerde bis zum Nordpol zurückzulegen ist. Und genau so viele Kilometer sollen mindestens bei dem Bewegungsprojekt gesammelt werden, an dem alle 15 Klassen der Möllener Förderschule teilnehmen werden. Auf die Idee zu dem Projekt kam Nicole John, die als Referendarin an der Janusz-korczak-schule eingesetzt ist.
Durch Corona, so hat die 27-jährige Voerderin festgestellt, kam in den zurückliegenden Monaten, die von der Pandemie geprägt waren, als kein Schulsport stattfand und Homeschooling angesagt war, die Bewegung zu kurz. Das führte dazu, dass etliche der rund 155 Kinder und Jugendlichen, die die Schule besuchen, einige Pfunde angesetzt haben. Durch das gemeinsame Projekt sollen die Schüler dazu gebracht werden, sich freiwillig mehr zu bewegen. „Teamwork und Spaß an der Bewegung sollen dabei im Vordergrund stehen“, sagt die Referendarin, die Sport und Deutsch unterrichtet.
Ihre Idee: „Insgesamt sollen alle 15 Klassen der Schule zum Nordpol und eventuell wieder zurück laufen.“Geplant ist, alle Schülerinnen und Schüler mit Schrittzählern auszustatten. Diese werden morgens zum Schulbeginn ausgegeben und zum Unterrichtschluss wieder eingesammelt. Die Kilometerzahl eines jeden Schülers wird notiert und in eine Tabelle eingetragen. Für jede Klasse aus Unter-, Mittelund Oberstufe wird errechnet, wie viele Kilometer gelaufen wurden, die Klassenergebnisse werden addiert und ergeben dann das Schulergebnis. Erklärtes Ziel ist es, dass mindestens 4200 Kilometer zusammen kommen – denn dann ist der Nordpol erreicht. Vielleicht schaffen es die Schülerinnen und Schüler sogar, die für den Rückweg benötigten weiteren 4200 Kilometer zu erlaufen.
„Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler das Ziel gemeinsam erreichen“. sagt Nicole John. Natürlich könne ein bisschen Konkurrenz unter den Klassen nicht schaden, damit die Jungen und Mädchen angespornt werden, sich mehr zu bewegen.
Deshalb ist daran gedacht,gelaufenen Kilometer allen bekannt zu machen, und an einer Weltkarte könnte zudem gezeigt werden, welche Strecke hin zum Nordpol die Teilnehmer bereits zurückgelegt haben.
Das Projekt lässt sich nach Aussage von Nicole John gut in den schulischen Alltag integrieren. Da die Janusz-korczak-schule eine bewegte Schule ist, kann der Unterricht mit Bewegung verknüpft werden, so sind beispielsweise Spaziergänge im angrenzenden Wald möglich. Auch der Schulhof bietet viel Raum und jede Menge Möglichkeiten für die Kinder, sich zu bewegen.
Um die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sich bei dem Projekt einzubringen, denkt die Referendarin daran, einige Preise auszusetzen, so könnte es beispielsweise für die jeweils beste Klasse aus Unter-, Mittel- und Oberstufe eine besondere Belohnung geben.
Als Nächstes muss die Referendarin erst einmal die für das Projekt benötigten Schrittzähler bestellen. Da kommt schon eine Menge zusammen, denn rund 185 Stück werden benötigt, um alle Schüler und die teilnehmenden Lehrer damit auszustatten. Glücklich ist Nicole John darüber, dass ihre Freundin Annette Kevelaer (von der Firma „Der Pharmaengel“aus Wesel) das Vorhaben als Sponsorin unterstützt.
Auf die Idee zu dem Lauf zum Nordpol kam die junge Voerderin, die ihre Ausbildungsschule als ihre Wunschschule bezeichnet, durchs Joggen. Irgendwann bewunderten die Schüler die Sportuhr ihrer Lehrerin und waren ganz begeistert, als sie erfuhren, dass diese Uhr auch die gelaufenen Kilometer zählt und den Stand auf Abruf anzeigt.
Einige ihrer Schützlinge boten sogar an, für ihre Lehrerin Kilometer zu machen, wenn sie ihnen die Uhr dafür ausleihen würde. Das brachte die Referendarin auf den Gedanken, das Bewegungsprojekt zu starten. Sie stellte es dem Kollegium der Janusz-korczak-schule vor und rannte damit offene Türen ein. Es wurde angenommen. Nicole John hofft, wenn die Schrittzähler da sind, den Startschuss für den Lauf zum Nordpol geben zu können und es vor den Herbstferien zu beenden.