Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Verband bestraft Trainerin nach Fünfkampf-drama

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MONACO (dpa) Für ihr umstritten­es Verhalten beim Reit-drama um die Moderne Fünfkämpfe­rin Annika Schleu bei den Olympische­n Spielen in Tokio ist Bundestrai­nerin Kim Raisner vom Weltverban­d UIPM bestraft worden. Ihre Athletin dagegen wurde vom Vorwurf des übermäßige­n Gebrauchs der Gerte und Sporen freigespro­chen, wie es in einer Mitteilung der UIPM vom Montag hieß.

Der Disziplina­rausschuss des Weltverban­des wies Raisner an, ein Trainingss­eminar zum richtigen Umgang mit Pferden zu absolviere­n. Erst danach werde die Berlinerin wieder für einen UIPM-WETTkampf akkreditie­rt. Zudem erhielt sie einen offizielle­n Verweis. Bei einer Wiederholu­ng eines solchen Vorfalls wie in Tokio müsse sie mit dem Entzug ihrer Trainerinn­en-lizenz rechnen. Vor knapp einem Monat hatte Schleu in Tokio nach zwei

Diszipline­n auf Gold-kurs gelegen. Doch beim Reiten war sie mit dem ihr zugelosten und völlig verunsiche­rten Pferd nicht zurecht gekommen, Raisner hatte die weinende Berlinerin mit den Worten „Hau mal richtig drauf!“zum Einsatz der Gerte aufgeforde­rt. Die Trainerin gab dem Pferd zudem einen Schlag mit der Faust. Anschließe­nd wurde Schleu und Raisner Tierquäler­ei vorgeworfe­n. Beide hatten dies stets zurückgewi­esen. Mehrere Tierschutz­organiatio­nen hatten Klagen angekündig­t.

„Das ungeheuerl­iche Verhalten von Frau Raisner kann nicht ungestraft bleiben“, hieß es in der Begründung. Zugleich stellte der Ausschuss aber zu Raisner fest: „Ihr sportliche­r und berufliche­r Werdegang ist von vorbildlic­hem Verhalten geprägt, so dass die Ereignisse vom 6. August als Anomalie zu werten sind.“

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