Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Baustelle in Voerde „eine Zumutung“
Wegen der Arbeiten an der Friedhofstraße gibt's Ärger. Die SPD findet, dass die Stadtwerke Dinslaken sich erklären müssen.
VOERDE/DINSLAKEN (pst) Seit knapp einem halben Jahr laufen Bauarbeiten auf der Friedhofstraße in Voerde. Eine Fernwärmeleitung der Fernwärme Niederrhein respektive der Stadtwerke Dinslaken wird verlegt. Das bringt Behinderungen mit sich, die die SPD im Voerder Stadtrat inzwischen als großes Ärgernis betrachtet.
„Die Bauarbeiten wurden im April 2021 an der Friedhofstraße begonnen. Seitdem ist die Verkehrsführung im Bereich der Baustelle für alle Verkehrsteilnehmer und insbesondere für die Schulkinder auf dem Weg zur Erich-kästner-grundschule eine Zumutung“, führt die SPD in einem Antrag aus, den sie in der Angelegenheit an den Stadtrat stellt.
„Völlig unnötig wurde die Friedhofstraße auf der gesamten Länge frühzeitig aufgerissen, so dass es zu den massiven Beeinträchtigungen im Verkehrsraum und auf den Gehwegen seitdem kommt,“schreibt der Spd-fraktionsvorsitzende Uwe Goemann darin.
Auch die Anwohner entlang der Friedhofstraße würden massiv belastet. Es sei zu Schäden an den Gehwegen gekommen, weil dort Ausweichbuchten für den Autoverkehr eingerichtet wurden. „Die Fahrbahndecke der Friedhofstraße ist durch den Baustellenverkehr ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch hier stellen wir die Frage, in welchem Umfang die Fahrbahn und auch die Gehwege durch den Verursacher saniert werden“, fährt Goemann fort.
„Durch die teilweise dort herrschende Fahrbahnenge stellen wir ebenfalls in Frage, dass dort im Falle eines Rettungseinsatzes der nötige Rettungsweg für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes gegeben ist.“Die ungesicherte Lagerung der Baumaterialien auf dem Ascheplatz an der Rönskenstraße zwischen der Grundschule, einem Kindergarten und angrenzend zum Sportverein TV Voerde sei inakzeptabel. Materialtransporte würden teilweise ungesichert zum Einsatzort auf der Friedhofstraße gehen. Ebenfalls komme es vermehrt zu tagelangen Stillständen auf der Baustelle.
Rainer Vieth von der Fernwärme Niederrhein hat sich zur Kritik der Voerder SPD geäußert: „Es ist im Tiefbau eine übliche Vorgehensweise, dass bei gerader Strecke die Asphaltfläche vor Beginn der Tiefbauarbeiten aufgefräst wird, um einen reibungsloseren Arbeitsablauf, ohne zusätzlichen Asphaltaufbruch und Stemmarbeiten, zu erzielen.“Das Fräsgut werde nach den Fräsarbeiten in der Trasse belassen und verdichtet, damit es anschließend befahrbar ist. Dies sei genauso auf der Friedhofstraße geschehen.
Die Stillstandzeiten seien bautechnisch bedingt. So seien nach geltenden Regelungen „zehn Prozent der Schweißnähte einer zerstörungsfreien Überprüfung zu unterziehen“, führt Vieth aus. Die Auswertung der Nähte durch das Prüfinstitut dauere etwa zwei Tage. Auch seien die Rohrbaumonteure zeitweise nicht auf der Baustelle beschäftigt, sondern mit notwendigen Arbeiten auf dem Lagerplatz. Außerdem sei ein defekter Bagger ausgetauscht worden.
Die aufgebrochene Fahrbahn werde am Ende der Arbeiten wiederhergestellt. Die Baumaterialien auf dem Parkplatz an der Rönskenstraße seien weit vom normalen Fuß- oder Autoverkehr entfernt. Deshalb sei es nicht als notwendig erschienen, den Lagerplatz einzuzäunen. Das werde aber veanlasst und soll in Kürze geschehen. „Die Bauarbeiten für diesen Abschnitt bis zum geplanten Neubaugebiet Rönskensfeld werden bis Ende Oktober abgeschlossen sein.“
Die SPD will, dass sich als nächstes der Bauausschuss des Stadtrates mit der Sache befasst und Vertreter der Fernwärme oder der Stadtwerke dabei ist.