Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Wenigstens ein wenig Weihnachten
Die zweite Adventszeit in der Pandemie naht. Doch anders als im vergangenen Jahr wollen die Veranstalter der Weihnachtsmärkte einige Formate retten. So soll unter anderem der Adventsmarkt am Dom stattfinden.
WESEL/HAMMINKELN/HÜNXE (abl/ rme) Im Advent 2020 hatten Veranstalter und Weihnachtsmarkt-fans auf das Jahr 2021 gehofft, doch auch in der diesjährigen Vorweihnachtszeit müssen all diejenigen, die sich auf stimmungsvollen Budenzauber gefreut haben, mit einem eingeschränkten Angebot leben. In Wesel entfällt der Nikolausmarkt am Berliner Tor Anfang Dezember, dafür soll der Adventsmarkt am Dom, bei dem örtliche Vereine ihre Geschenkideen und Leckereien präsentieren, stattfinden, wie Wesel-marketing-geschäftsführer Thomas Brocker erklärt.
Die Bedingungen für die Planung von Veranstaltungen sind immer noch schwierig, denn welche Corona-bedingungen im Advent gelten werden, sei noch nicht absehbar, so Brocker. Die Planungen laufen, einige Veränderungen sind aber notwendig. Zum Beispiel muss der Abstand zwischen den Buden vergrößert und der Markt möglicherweise auf weitere Flächen ausgedehnt werden. „Wir möchten in diesem Jahr aber zumindest einen Markt anbieten“, so Brocker. Die Wahl fiel auf den Adventsmarkt am Dom, weil der Nikolausmarkt am Berliner Tor ohnehin konzeptionell neu aufgestellt werden soll – er soll dann im kommenden Jahr eine Neuauflage erfahren. Beim verkaufsoffenen Sonntag am 5. Dezember, der eigentlich den Nikolausmarkt ergänzen sollte, werde es jedoch bleiben, so Brocker.
Auf eine weitere Advents-tradition können sich die Menschen freuen: Die Eisbahn am Berliner Tor wird vom 26. November bis 19. Dezember geöffnet sein, sogar in einer etwas größeren Variante, wie Brocker erklärt. Die Gastronomie rundherum inklusive Zelt werde vor Ort sein und auch die Stadtmeisterschaft im Eisstockschießen soll wie gewohnt stattfinden können.
Geplant wird gerade auch der Kerzensonntag in Dingden am 13. und 14. November. „Wir hoffen, das Wochenende im gewohnten Rahmen durchführen zu können“, sagt Christoph Tacke, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Die Hütten seien reserviert, letztlich hänge aber alles von Corona ab. „Wir haben uns auch über Stornierungsmöglichkeiten informiert“, so Tacke.
Eher unwahrscheinlich ist, dass
der Krudenburger Weihnachtsmarkt am 27. November stattfindet. „Die Tendenz geht dahin, ihn aufgrund der zurzeit gegebenen Voraussetzungen abzusagen“, sagt Heinrich Rühl, Vorsitzender des Heimatvereins Hünxe. Eine endgültige Entscheidung werde in Kürze in
Abstimmung mit der Dorfgemeinschaft gefällt. Grund für die mögliche Absage seien die Gegebenheiten in Krudenburg, da das alte Dorf nur aus einer schmalen Dorfstraße besteht.
Die Bewohner verwandelten in den vergangenen Jahren Teile ihrer Häuser sowie die Gebäude der Krudenburg in Weihnachtszimmer und verkauften ihre Waren aus den Fenstern auf die Dorfstraße. „In der Enge müssen aber trotzdem die Abstandsregeln eingehalten werden. Das ist bei den vielen zu erwartenden Besuchern unmöglich“, erklärt
Rühl. Zudem gelte an Verkaufsständen Maskenpflicht, die der Heimatverein als Veranstalter kontrollieren müsse. „Das können wir eigentlich nicht leisten“, sagte der Vorsitzende.
Für den Weihnachtsmarkt am Schloss Ringenberg soll die Entscheidung erst fallen, wenn ab dem 18. September neue, verlässlichere Corona-regeln gelten sollen. „Wichtig ist, dass es für uns organisatorisch machbar ist und die Atmosphäre eines Weihnachtsmarkts erhalten bleibt“, sagt Wolfgang Rasim vom Heimatverein.
Der Martinsmarkt in Marienthal soll nach Möglichkeit am 6. und 7. November stattfinden. Die endgültige Entscheidung fällt, erklärte Dorothea Hartmann, Vorsitzende der Marienthaler Kaufleute, Mitte September.