Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ob 2G- oder 3G-regel gilt, hängt vom Veranstalter ab
Im bestimmten Fällen schreibt die Nrw-landesverordnung mindestens die 3G-regel vor. Doch es gibt auch Ausnahmen.
KREIS WESEL (eha/jok) Vorerst bis zum 17. September gilt die aktuelle Corona-schutzverordnung. Viele Erleichterungen bietet sie Veranstaltern, gibt aber auch Regeln vor. So können Veranstalter selbst entscheiden, welche Bedingungen sie an den Besuch ihrer Veranstaltung knüpfen. Das führt zu unterschiedlichen Regelungen.
Verpflichtend ist bei Veranstaltungen in Innenräumen wie Sport, Gastronomie, körpernahen Dienstleistungen, Beherbergung und bei Großveranstaltungen im Freien (ab 2.500 Personen) die 3G-regel, zuzüglich eines Hygienekonzeptes vom Veranstalter. Personen, die weder vollständig geimpft noch genesen sind, müssen einen negativen Schnell- oder einen Pcr-tests vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Also auch derjenige, der in einem Lokal im Innenbereich speisen möchte.
Für weder Geimpfte noch Genesene gilt auch laut Landesverordnung beziehungsweise Beschluss der Bund-länder-beratungen, dass in Clubs, Diskotheken sowie bei Tanzveranstaltungen und privaten Feiern mit Tanz ein negativer PCRTest vorgelegt werden muss, ein Antigen-schnelltest reicht in dem Fall nicht aus. Dieser PCR-TEST ist kostenpflichtig. Allerdings erhalten aus gesundheitlichen Gründen nicht Geimpfte diesen Test kostenlos. Wo getestet wird, steht auf der Kreis Wesel-internet-seite.
Wenn ein Veranstalter sich für die 2G-variante entscheidet, wie beispielsweise das Scala Kulturspielhaus ab einer Gästezahl ab 100, ist er auf der sicheren Seite. „Wenn beispielsweise ein Band spielt und die Leute vor der Bühne zu tanzen beginnen, müssen wir als Veranstalter auf Nummer sicher gehen“, erklärt Scala-chefin Karin Nienhaus. Mit nur 3G müsste sie umgehend die Veranstaltung abbrechen. „Wir sprechen unser Hygienekonzept mit dem Ordnungsamt und dem Kreisgesundheitsamt ab.“Die 2GBedingung schließt beispielsweise auch Reporter oder Fotografen ein, die über eine Veranstaltung berichten beziehungsweise dort fotografieren. Sie müssen sich ebenfalls als Geimpfte oder Genesene ausweisen.
Wenn der Veranstalter 3G vorgibt, beispielsweise bei kleineren Zusammenkünften oder festen Sitzplätzen, kann er selbst entscheiden, ob er mit Kontaktverfolgung arbeitet oder wie er Mindestabstände regelt. Auch hier ist ein Hygienekonzept erforderlich.
Der Jungschützenverein Dingden verkündete, dass er sein Oktoberfest am ersten Oktoberwochenende im Zelt feiern darf. Die Personenanzahl wird begrenzt, alle Gäste müssen genesen oder geimpft sein – es gilt die 2G-regelung. Mit anderen Worten: Ein aktueller negativer CoronaSchnelltest reicht nicht mehr aus. Genauso streng waren die Bestimmungen beim Tag des offenen Denkmals im Schloss Ringenberg am Sonntag, wie Claudia Bongers von der Stadt Hamminkeln erläutert: „Nur Geimpfte und Genesese sind reingekommen – außerdem galt der Mindestabstand, man musste eine medizinische Maske tragen und wir haben eine Kontaktnachverfolgung gemacht.“
Bei anderen Veranstaltungen in
Hamminkeln gilt allerdings weiterhin – wie es sich schon seit einigen Wochen eingespielt hat – die 3G-REgel: Darunter fallen zum Beispiel Ausschusssitzungen wie der Feuerschutzausschuss am Mittwoch, 15. September, ab 17 Uhr im Ratssaal des Rathauses. Hier würde also auch ein aktueller negativer Corona-test als Zugangsberechtigung ausreichen. Und dies wird auch überprüft, teilt die Stadt Hamminkeln mit. „Ausschussmitglieder als auch die teilnehmende Öffentlichkeit wird im Eingangsbereich zum Sitzungstrakt von Beauftragten der Stadtverwaltung kontrolliert. Deshalb sind für die Kontrolle der jeweilige Immunisierungs- oder Testnachweis und ein amtliches Ausweispapier mitzuführen und vorzuzeigen.“
Paul Borgardts, Leiter des Städtischen Bühnenhaus in Wesel, erklärt: „Wir bleiben bis zum Jahresende erstmal bei 3G – danach müssen wir mal gucken, wie sich die Lage entwickelt.“Im „Schachbrett-muster“lässt er zurzeit maximal 250 Besucher zu den Veranstaltungen ins Bühnenhaus. Alle Aufführungen laufen derzeit außerdem im großen Saal, damit die vorgeschriebenen Abstände gut eingehalten werden können.