Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kobras betreiben Chancenwucher
Dem Eishockey-regionalligisten gelingt gegen den Neusser EV zwar der erste Testspielsieg. Aber beim 6:5-Erfolg nach Penaltyschießen lässt die Mannschaft von Trainer Milan Vanek ein Fülle an guten Möglichkeiten liegen.
DINSLAKEN Als die Anhänger der Dinslakener Kobras am Freitagabend gegen 23 Uhr die Eissporthalle verließen, blickte man nicht unbedingt in zufriedene Gesichter. Der Gastgeber hatte die Partie gegen den Neusser EV, der ebenfalls in der Regionalliga um Punkte kämpft, zwar mit 6:5 (1:1, 1:3, 3:1) im Penaltyschießen für sich entschieden, aber dabei nicht wirklich überzeugt. Mit 73 abgefeuerten Schüssen auf das gegnerische Gehäuse stimmte zwar die Statistik, allerdings der Ertrag nicht.
„Mit der Moral des Teams bin ich zufrieden. Aber unser Spiel war nicht wirklich gut“Milan Vanek Trainer der Dinslaken Kobras
Die Kobras kamen nur schleppend ins Spiel und taten sich vor allem im letzten Drittel des Spielfeldes schwer. Es mangelte nicht an den Abschlüssen, sondern eher an deren Qualität. Die kalte Dusche kam für die Dinslakener schneller als gedacht. Bereits nach fünf Minuten schlugen die Neusser zum ersten Mal zu und erzielten die 1:0-Führung.
Nur eine Minute später hatte Martin Benes den Ausgleich bereits auf dem Schläger, traf allerdings nur das Torgehäuse. Niklas Clusen zeigte ihm in der siebten Minute dann, wie es richtig geht. Der Verteidiger nahm sich ein Herz aus der Distanz und hämmerte die Hartgummischeibe zum Ausgleich in die Maschen.
Im zweiten Durchgang spielte sich dann ein ungewohntes Szenario in der Eishalle ab. Die Arbeit aus dem Training zahlte sich aus und die Dinslakener erzielten ein Tor in Überzahl. Seit seinem Amtsantritt arbeitet Dinslakens Trainer Milan Vanek an der Überzahl und konnte in den Spielen bisher wenig Erfolge feiern. Am Freitag setzten seine Schützlinge die Vorgaben aber gut um und kamen durch Jerome Baum zum Erfolg (22.). Was folgte, war allerdings eher weniger gut.
Die Gastgeber leisteten sich eine Schwächephase und kassierten drei Treffer innerhalb von zehn Minuten (27., 32., 37.). Nach einer lauten Ansprache in der letzten Drittelpause berappelten sich die Kobras aber noch einmal im letzten Abschnitt.
Die Mannschaft von Milan Vanek kam erneut durch einen Verteidiger zum Erfolg. Assistenzkapitän Moritz Hofschen verkürzte auf Zuspiel von Martin Benes zum 3:4 (47.) Ein weiteres Tor in Überzahl durch Marc Stähle (55.) brachte dann sogar den Ausgleich. Die Gäste steckten die Köpfe aber nicht in den Sand und gingen erneut in Führung (57.). Damit war aber noch längst nicht Schluss. Die Kobras schafften durch Dominik Scharfenort noch einmal in Überzahl den Gleichstand (58.) und sicherten sich so die Verlängerung.
Zehn torlose Minuten später ging es für die Mannschaften ins Penaltyschießen. Philipp Heffler und Martin Benes trafen zwei der drei Penaltys und sicherten so den ersten Testspielsieg. „Mit der Moral des
Teams bin ich zufrieden, denn die Jungs haben den Rückstand noch einmal aufgeholt. Allerdings war das Spiel von uns nicht wirklich gut“, fasste Dinslakens Trainer das Geschehen zusammen.
Tore Dinslaken: Clusen, Baum, Hofschen, Stähle, Scharfenort, Benes;
Neuss: Hellingrath (2), Riebe (2), Tillmann.
Strafminuten
(Kelsch), 15+20 25+20 (M. Hornig).