Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Diskussion um Hünxes neue Sporthalle
Der Ausbau des Schulstandortes Hünxe mitsamt Schul- und Sporthallen-neubau würde über 13 Millionen Euro kosten. Angesichts dessen kommt die Frage auf, ob es nicht doch eine kleinere Halle täte. Die Schulen sagen: Nein.
HÜNXE (P.N.) Der Schulstandort Hünxe muss größer werden. Das sieht der Schulentwicklungsplan der Gemeinde vor. Mit dem Neubau einer Sporthalle an der Klever Straße soll es losgehen, um zugleich Platz für den Schulneubau zu schaffen.
Bei der Entscheidung, wie groß diese neue Halle werden soll – ob also eine Einfach-turnhalle, eine etwas größere, 1,5-fach-halle oder wie angedacht eine Zweifach-sporthalle gebaut wird – geht es aber um eine Menge Geld. Das hat im Schulausschuss des Gemeinderates eine kontroverse Diskussion angestoßen.
Und zwar vor allem angesichts der erwarteten Gesamtkosten für den gesamten Schul-ausbau und -Umbau von über 13 Millionen Euro. Würde man beim Turnhallenbau zurückstecken, eine kleinere Variante wählen und eine 1,5-fach- statt ei
„Das ist eine Hausnummer, wir haben noch nie über eine so hohe Summe entschieden“Horst Meyer SPD
ner Zweifach-halle bauen, würde das gut eine Million Euro billiger.
Die Verwaltung und die Schulleitungen von Grund- und Gesamtschule legten sich für die „große Lösung“ins Zeug: Sie machten noch einmal deutlich, dass für einen ausreichenden Sportunterricht eine Zweifach-halle erforderlich sei. Derzeit fehle bereits eine Halle für den Sportunterricht. Wenn an der Grundschule Hünxe wie prognostiziert weitere Klassen beschult werden, würde der Mangel noch größer.
Die Bauchschmerzen in den Reihen der Politiker ließen sich damit aber nicht komplett heilen. „Das ist eine Hausnummer, wir haben noch nie über eine so hohe Summe entschieden“, meinte Horst Meyer von der Spd.„vielleicht reicht auch eine 1,5-fach-halle.“
Stephan Barske von der FDP meldete ebenfalls Bedenken an: „Angesichts der angespannten Finanzlage wäre eine 1,5-fach-halle, die man auf je 320 Quadratmeter halbieren kann, ein vernünftiger Weg in die Zukunft“, befand er. Und Bernd Chronz (CDU) erklärte: „Wir haben
Probleme mit den Kosten. Es gibt auch andere wichtige Projekte, etwa in Bruckhausen.“Und es gebe auch exzellente Sportflächen im Freien.
Jörg Kons (Grüne) brach hingegen eine Lanze für die ZweifachHalle: „Wir hören von den Schulen und dem STV Hünxe, wir brauchen mehr Platz und Kinder mehr Bewegung. Wir haben auch eine Verpflichtung und müssen im Fachausschuss unsere Hausaufgaben machen.“Auch Mike Niesbach von der Wählergemeinschaft „Engagierte Bürger Hünxe“sprach sich für die große Lösung aus.
Bürgermeister Dirk Buschmann betonte, Sport finde auch in den Wintermonaten statt. Dafür müsse die „Halle für alle“ausgelegt sein: „Jetzt haben wir ein Gesamtpaket, es geht zunächst um die fachliche Beurteilung.“
Nach langer Diskussion wurde ein erweiterter Beschlussvorschlag formuliert: „Auf der Basis der vorgestellten Planung ist weiter zu planen. Die Sporthalle ist als 2-fach
Halle zu errichten, vorbehaltlich einer möglichen Finanzierung. Die Kosten sind mit den vorgeschlagenen Kostensteigerungen im Haushalt einzuplanen.“Dafür gab es zwölf Ja-stimmen bei zwei NeinStimmen von der FDP.
„Bis Ende 2024 wollen wir mit den Maßnahmen durch sein“, blickte der Hünxer Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth voraus. „Ein ambitionierter Zeitplan, aber wir hinken schon hinterher.“Klaus Lehmann von der Gemeindeverwaltung ergänzte, dass die derzeitige Kostenschätzung 30 Prozent Corona-aufschlag beinhalte. „Alles wird teurer, auf allen Baustellen.“
Die Politik hatte die Gemeindeverwaltung im Vorfeld beauftragt, eine detaillierte Planung sowie Kostenschätzung für das gesamte große Pprojekt mitsamt Schulneubau und Abrissarbeiten zu erstellen. Der Haupt-, Finanz- und Liegenschaftsausschuss des Gemeinderates entscheidet in seiner Sitzung am 5. Oktober.