Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Fasziniert von Chevrolet und Dodge
Fans amerikanischer Autos kamen am Sonntag auf der Trabrennbahn auf ihre Kosten. Sie bewunderten Wagen mit großen Namen wie Thunderbird, Chrysler oder Mustang, fachsimpelten und kamen ins Erzählen.
DINSLAKEN (cor) Benzingeruch und Motorengeräusche lagen am Sonntag in der Luft rund um die Trabrennbahn. Wo sonst Pferdestärken auf vier Beinen unterwegs sind, versammelte sich bei der dritten American Horsepower Show ein Vielfaches an PS auf vier Rädern auf dem Innenbereich des Geläufs.
Das Schaulaufen begann aber schon auf den Straßen, denn die Fans von amerikanischen Autos standen mit ihren Fahrzeugen Schlange und mussten, aus allen Richtungen kommend, ein wenig Geduld aufbringen, bis sie auf das Gelände der Trabrennbahn fahren konnten. Auch zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung riss der Strom an amerikanischen Autos auf der Heinrich-nottebaum-straße nicht ab.
„Ich habe erwartet, dass es voll wird, aber nicht, dass es so voll wird“, freute sich Luca Felshart vom Organisationsteam der American Horsepower Show um kurz nach elf mit Blick über die zahlreichen Autos über die große Resonanz durch Teilnehmer und Besucher. Es habe in diesem Jahr noch nicht viele Veranstaltungen für Us-car-fans gegeben, erklärte Felshart. Für das Treffen in Dinslaken, das nun zum dritten Mal auf der Trabrennbahn stattgefunden hat, wurde ein Konzept mit Einlasskontrolle ausgearbeitet.
Im Inneren des Geläufs wartete eine Händlermeile, und beim American-food-festival konnten sich Teilnehmer und Besucher zwischen dem Flanieren, Fotografieren und Fachsimpeln mit verschiedenen Köstlichkeiten stärken, bevor sie ihren Rundgang zwischen all den Mustangs, Thunderbirds, Chryslers, Chevrolets und Dodges fortsetzten.
An der Bühne in der Mitte wurden den ganzen Tag über Fahrzeuge vorgestellt und von einer Jury bewertet, die dreißig schönsten Autos wurden am Ende prämiert. Die Preisträger sollten die Vielfalt der amerikanischen Autos repräsentieren, sagte Luca Felshart, denn bei der American Horsepower Show waren alle Baujahre amerikanischer Autos zugelassen. Der erste Wagen, der bei der Fahrzeugvorstellung präsentiert wurde, war ein 1968er Dart, ein zweitüriges Coupé mit einer BSäule – eine relativ seltene Ausfüh
rung, wie der Besitzer im Gespräch mit Thomas Frankenstein, der die Autoschau moderierte, erläuterte.
Die eine oder andere Besonderheit hatten auch die Autos zu bieten, die ein paar Meter weiter standen, denn in diesem Bereich blinkte das Chrom in der Sonne, und ein Blick auf die H-kennzeichen verriet, dass hier die amerikanischen
Oldtimer die Blicke auf sich zogen. Einer davon war eine rote Corvette C2, Baujahr 1964 – ein beliebter Sportwagen in den 1960er Jahren, wie Besitzer Frank Kösters aus Wesel verriet. Mit ihren 300 PS sei die Corvette die erste Konkurrenz zu Porsche mit etwa 100 PS und zu Ferrari gewesen, erzählte Frank Kösters. Sogar eine Servolenkung hat das Cabrio bereits. Was jedoch nach großem Kofferraum aussieht, entpuppt sich als Tank, darunter ist das Dach der Corvette verstaut.
Vor zwei Jahren entdeckte Frank Kösters die Corvette während eines Aufenthalts in den USA. Das restaurierte Auto – von der Farbe namens Riverside Red bis hin zu den roten, weichen Lederbezügen der Sitze ist alles noch im Original – konnte er in Rotterdam vom Schiff abholen. Es waren die zahlreichen Urlaube in den USA, die in Frank Kösters die Faszination für amerikanische Autos weckten – eine Leidenschaft, die er mit den zahlreichen Besuchern der Horsepower Show teilte.