Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Plagiatsjäger wird fündig bei Kanzlerkandidaten
BERLIN (dpa) Nach der jüngsten Veröffentlichung zu neuen mutmaßlich plagiierten Stellen in den Büchern der Kanzlerkandidaten verweisen die Sprecher der Betroffenen auf laufende Prüfverfahren. Eine Sprecherin von Grünen-kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erklärte am Dienstag, dass Baerbocks Buch derzeit noch „gründlich und mit Sorgfalt überarbeitet werde“. Im Falle von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet teilte ein Sprecher mit, dass die Prüfung von Laschets Buch „Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance“immer noch nicht abgeschlossen sei. Die SPD äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen gegen Kanzlerkandidat Olaf Scholz.
Der österreichische Plagiatsjäger Weber hatte am späten Montagabend einen weiteren Bericht zu auffälligen Bücher-passagen der drei Kanzlerkandidaten veröffentlicht. Die Untersuchung von Baerbocks Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“habe er bei 100 Plagiatsfragmenten beendet und erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, hatte Weber am Montagabend mitgeteilt. Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass Baerbock das gesamte Buch abgeschrieben habe. Beim Buch von Nrw-ministerpräsident Laschet benennt Plagiatsjäger Weber in seiner Abschlussanalyse 17 kritische Fragmente. Vorwürfe erhebt er auch gegen Olaf Scholz. Mit Blick auf sein Buch „Hoffnungsland. Eine neue deutsche Wirklichkeit“spricht Weber von drei verifizierten Plagiatsfragmenten. Die Prüfung des Buches von Scholz sei noch nicht abgeschlossen.