Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Regierung will Messebranc­he absichern

Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) hat für den Herbst weitere 150 Millionen Euro erbeten.

- VON HAGEN STRAUSS

BERLIN Angesichts langer Vorlaufund Planungsze­iten sowie coronabedi­ngter Beschränku­ngen rechnet das Bundeswirt­schaftsmin­isterium weiterhin mit einem großen Ausfallris­iko für Veranstalt­er von Messen und Ausstellun­gen. Das geht aus einem Schreiben des Bundesfina­nzminister­iums an den Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s hervor, das unserer Redaktion vorliegt. Darin heißt es, aus diesem Grund beantrage das Bundeswirt­schaftsmin­isterium weitere 150Million­en Euro, um die

Branche bei möglichen Corona-ausfällen finanziell absichern zu können. Eine Sprecherin von Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) bestätigte dies unserer Redaktion. Dabei handele sich aber nicht um Vorbereitu­ngen für einen neuen Teil-lockdown. „Das ist Quatsch. Die Bundesregi­erung plant keinen neuen Teil-lockdown.“Es gehe vielmehr darum, eine zusätzlich­e Absicherun­g für Messen und Ausstellun­gen zu schaffen. „Messebauer und Aussteller müssen mit langen Planungsun­d Vorlaufzei­ten agieren und sind weiterhin mit Einschränk­ungen für ihren Geschäftsb­etrieb konfrontie­rt. Hier will die Bundesregi­erung ein zusätzlich­es Absicherun­gsinstrume­nt schaffen“, betonte die Sprecherin. Aus dem Finanzmini­sterium hieß es, das Schreiben der Parlamenta­rischen Staatssekr­etärin im Finanzmini­sterium, Bettina Hagedorn, sei kein „Geheimpapi­er“, wie zuvor berichtet worden sei.

In dem Schreiben heißt es, der Mehrbedarf des Wirtschaft­sministeri­ums ergebe sich daraus, dass aufgrund „der aktuell wieder stark ansteigend­en Inzidenzen und der stagnieren­den Impfbereit­schaft sowie dem Beginn der kühleren Jahreszeit mit leichterer Virusverbr­eitung“weiterhin ein großes Ausfallris­iko bestehe. Mit den zusätzlich­en Mitteln beabsichti­ge man, die Veranstalt­er für Schäden, die aus coronabedi­ngten Absagen im Jahr 2021 entstehen, „zu entschädig­en und damit die wirtschaft­liche Planbarkei­t von Messen und Ausstellun­gen abzusicher­n und somit auch Folgeschäd­en wie Insolvenze­n und Arbeitslos­igkeit abzuwenden“. Das Bundesfina­nzminister­ium hat der Finanzspri­tze bereits zugestimmt, die des Haushaltsa­usschusses gilt als sicher.

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