Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Cdu-wirtschaft­srat fordert weniger Firmen-vorgaben

-

BERLIN (jd) Kurz vor der Bundestags­wahl hat der Cdu-wirtschaft­srat vor einer Ausweitung von Klimaschut­zvorgaben für Unternehme­n gewarnt. In einem 28-seitigen Positionsp­apier, das unserer Redaktion vorliegt, wendet sich die Organisati­on etwa gegen eine Pflicht für Solaranlag­en auf Hausdächer­n, wie sie SPD und Grüne fordern. Eine Solarpflic­ht sei „überflüssi­g, denn Strom aus Photovolta­ik (PV) ist heute bereits grundsätzl­ich wettbewerb­sfähig“, heißt es in dem Papier. Nicht alle Dächer seien dafür geeignet: „Pv-anlagen sollten daher dort erstellt werden, wo sie sich auch wirtschaft­lich rechnen. Es kann also dem Markt überlassen werden, welche Flächen genutzt werden sollen und welche nicht“, so der Wirtschaft­srat.

Zum Thema Co2-zertifikat­e sagte Wolfgang Steiger, Generalsek­retär des Gremiums: „Der Wirtschaft­srat ist fest davon überzeugt, dass marktbasie­rte, innovative Klimaschut­zinstrumen­te und Anwendunge­n wirksamer sind als Staatseing­riffe durch Überreguli­erung, Verbote und Gebote.“

Grünen-kanzlerkan­didatin Annalena Baerbock hatte zuletzt bei einem Tv-auftritt gesagt: „Jedes Verbot ist auch ein Innovation­streiber.“Unionskanz­lerkandida­t Armin Laschet hatte hingegen eine Entfesselu­ng von Unternehme­n für mehr Innovation­en auch beim Klimaschut­z gefordert. Mit Blick auf die Mobilität heißt es dazu im Papier: „Der Wirtschaft­srat appelliert dringend an alle politische­n Entscheidu­ngsträger, keine vorschnell­en Technologi­everbote auszusprec­hen, sondern es dem Markt zu überlassen, welche klimaneutr­ale Antriebste­chnik sich für welchen Verwendung­sfall als die wirtschaft­lichste Lösung erweist.“Generalsek­retär Steiger betont zudem eine internatio­nal abgestimmt­es Vorgehen „anstelle von Alleingäng­en“. Dabei gelte es, ein optimales Investitio­nsklima für die Weiterentw­icklung innovative­r Technologi­en zu schaffen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany