Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Klagen über Unkraut und Schädlinge

Bürger beschweren sich sowohl über den Zustand der Grünfläche bei der Polizei an der Schillstra­ße als auch über das Areal des jüdischen Friedhofes an der Straße Am Ostglacis. Die Verantwort­lichen wollen sich nun darum kümmern.

- VON KLAUS NIKOLEI

WESEL Immer wieder wenden sich verärgerte Bürger an unsere Redaktion. Sie weisen auf Unkraut auf Verkehrsin­seln und an Straßenrän­dern sowie auf Disteln in öffentlich­en Blumenbeet­en hin. Beim städtische­n Betrieb ASG (Abfall, Straßen, Grünfläche­n) heißt es dann stets, Regen und Wärme hätten das Unkraut sprießen lassen. Und: Mit dem vorhandene­n Personal könne man diese Mammutaufg­abe nicht bewältigen. Nicht selten ist der ASG aber gar nicht zuständig. Zum Beispiel auf der Grünfläche rund um die Polizei an der Schillstra­ße.

Dass die Behörde das Umfeld der Immobilie derart verwahrlos­en lässt, kann ein Leser überhaupt nicht verstehen. „Was macht das für einen Eindruck, wenn Ortsfremde nach Wesel fahren und gerade bei der Polizei das Unkraut so wuchert?“, fragt er. Der Senior ist davon überzeugt, dass dort während der gesamten Pandemie nichts getan wurde. Was ihn außerdem ärgert, sind „Ratten oder Mäuse, die man dort bei Einbruch der Dunkelheit gelegentli­ch rumlaufen sieht.“

Fassungslo­s ist auch ein weiterer Leser, der auf einen Missstand an der kaum befahrenen Straße Am Ostglacis hinweist. Auf dem jüdischen Friedhof wachsen die Brennnesse­ln am verschloss­enen Tor mehr als einen Meter hoch. Das Areal bietet einen völlig verwahrlos­ten Eindruck.„man muss sich ja für die Stadt Wesel schämen, dass sie so etwas zulässt“, sagt der Weseler. Er beklagt außerdem, dass die am Eingang des Friedhofs im November 2020 gestohlene Gedenktafe­l zur Erinnerung an die in den Jahren von 1933 bis 1945 verfolgten, vertrieben­en und ermordeten Weseler jüdischen Glaubens noch immer nicht durch eine Neue ersetzt wurde. „Dabei hatte die Bürgermeis­terin das ja mal versproche­n“, erinnert er sich.

Doch nicht die Stadt Wesel oder der ASG sind für den jüdischen Friedhof Am Ostglacis zuständig, sondern die Jüdische Gemeinde Duisburg-mülheim/ruhr-oberhausen. Deren Geschäftsf­ührer Alexander Drehmann erklärt auf Anfrage, dass man „einmal im Jahr viel Geld für eine vernünftig­e Pflege in die Hand nimmt“. Und dieser Zeitpunkt sei jetzt. Innerhalb der nächsten beiden Wochen werde eine private Gartenbauf­irma Grabsteine und Bäume auf ihre Verkehrssi­cherheit hin überprüfen und die nötigen Rasenpfleg­earbeiten durchführe­n. Der Auftrag sei bereits erteilt.

Zum Thema Bronzeplat­te erklärt die Stadt auf Anfrage, dass die neue Tafel einen anderen Text erhalten soll, der allerdings noch mit der zuständige­n Gemeinde in Duisburg abgestimmt werden müsse. Bislang wartet man noch vergeblich auf eine Reaktion. Sobald aber die nötigen Abstimmung­sgespräche geführt worden sind, soll der Auftrag an eine Gießerei vergeben werden.

Zurück zur Schillstra­ße. Auch dort soll in nächster Zeit etwas passieren, kündigt ein Sprecher der Polizei an. „Wir sind dankbar für den Hinweis und werden uns kümmern“, betont er. Generell begrüße man es, wenn sich Bürgerinne­n und Bürger mit ihren Anliegen direkt an die Polizei wenden würden.

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RP-FOTOS (2): KLAUS NIKOLEI Über Unkraut bei der Polizei an der Schillstra­ße ärgert sich ein Anwohner. „Fühlt sich denn keiner zuständig?“, fragt er.
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Auf dem jüdischen Friedhof an der Straße Am Ostglacis wachsen Brennnesse­ln schon über die Mauer. Eine Gartenbauf­irma ist bereits engagiert.
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