Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kreis zieht Bilanz bei Katzenschu­tz

Seit 2019 wurden 1775 Katzen gefangen und kastriert. Das regelt eine Verordnung.

-

KREIS WESEL (RP) Im gesamten Kreisgebie­t gibt es viele wildlebend­e Katzen. Da diese häufig unter Mangelernä­hrung und Infektione­n leiden, hatte der Weseler Kreistag im April 2019 die Kastration­spflicht für freilaufen­de Katzen beschlosse­n. Nun zieht der Kreis Wesel eine Bilanz.

Die „Verordnung zum Schutz freilebend­er Katzen im Gebiet des Kreises Wesel“gilt für Katzenhalt­erinnen und -halter im Kreisgebie­t, die ihren Tieren Freigang gewähren wollen. Außerdem müssen sie eine Kennzeichn­ungs- und Registrier­ungspflich­t beachten. Bei Verstößen wird ein Bußgeld verhängt.

Die Katzenschu­tzverordnu­ng erlaubt dem Kreis Wesel, den Städten und Gemeinden sowie berechtigt­en Tierschutz­vereinen, freilebend­e Katzen vorübergeh­end zu fangen, um sie kastrieren zu lassen. Dies waren im zweiten Halbjahr 2019 kreisweit 644 Katzen, im gesamten Jahr 2020 928 Katzen und im ersten Halbjahr 2021 203 Katzen. Die meisten

Katzen wurden in Hamminkeln (2. HJ 2019: 77, 2020: 318, 1. HJ 2021: 15), Kamp-lintfort (2. HJ 2019: 171, 2020: 119, 1. HJ. 2021: 43) und Moers (2. HJ 2019: 96, 2020: 150, 1. HJ 2021: 25) gefangen und kastriert.

Der Kreistag hat dem Fachdienst für Veterinär- und Lebensmitt­elüberwach­ung jährlich 5000 Euro für die Umsetzung zur Verfügung gestellt. Hierdurch ist der Fachdienst in der Lage, gezielte und selbstinit­iierte Fang- und Kastration­smaßnahmen zum Schutz freilebend­er Katzen durchzufüh­ren. Dabei geht es im Wesentlich­en um sogenannte Hotspots, an denen größere Population­en verwildert­er Hauskatzen angetroffe­n werden.

In Zusammenar­beit mit den Tierschutz­vereinen kann die unkontroll­ierte Vermehrung von Katzen über die besagten Maßnahmen reduziert werden. Kreisveter­inär Antonius Dicke sagt: „Die Katzenschu­tzverordnu­ng des Kreises Wesel hat sich in den vergangene­n zwei Jahren überaus bewährt. Wir sind froh, dass wir durch sie die rechtliche Möglichkei­t haben, den Katzenschu­tz zu stärken und entspreche­nde Maßnahmen durchsetze­n. Eine konsequent­e Umsetzung minimiert die Population und damit auch die Anzahl der Fundkatzen. Und für Tierschutz­verbände bedeutet die Verordnung mehr Rechtssich­erheit für durchgefüh­rte Kastration­en.“

 ?? FOTO: KERSTIN KOKOSKA ?? Seit 2019 können streunende Katzen kastriert werden.
FOTO: KERSTIN KOKOSKA Seit 2019 können streunende Katzen kastriert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany