Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Eine neue Beratung für Familien

In der Feldmark wurde jetzt Wesels erstes Familiengr­undschulze­ntrum eröffnet.

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WESEL (rme) Die Grundschul­zeit stellt die Weichen für die spätere schulische Laufbahn, doch die Startbedin­gungen sind nicht für alle gleich gut verteilt. Um auch die Familien zu erreichen, die mehr Unterstütz­ung bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder brauchen, haben Stadt und Caritas-verband an der Grundschul­e in der Feldmark ein neues Projekt gestartet: Familiengr­undschulze­ntrum nennt sich das Angebot in dem neuen, rot-weißen Container auf dem Schulhof.

Hier sollen Familien künftig Rat und Unterstütz­ung finden: Egal ob es ums Lernen, die Erziehung oder um Hilfebedar­f für die ganz Familie geht. Leiterin Anne Burkhart war neun Jahr lang Schulsozia­larbeiteri­n am Holzweg und ist daher für die Ratsuchend­en keine Unbekannte.

In einigen Stadtteile­n ist die Zahl der Familien, die mit diversen Problemen zu kämpfen haben, erhöht. Dazu gehört auch die Innenstadt. Daher wurde dort vor einigen Jahren das Sozialraum­projekt ins Leben gerufen. Auch in der Feldmark gibt es mehr Familien mit Unterstütz­ungsbedarf. Mit Hilfe von Zuschüssen aus dem Landesproj­ekts „Kinderstar­k – NRW schafft Chancen“wollen Stadt, Schule und Caritas nun das Grundschul­zentrum aufbauen.

Der Container soll für Eltern – meist sind es Mütter – offenstehe­n: Morgens zu Schulbegin­n und mittags oder nachmittag­s nach Unterricht­sschluss steht Anne Burkhart als Ansprechpa­rtnerin bereit. „Wir als Lehrer können manchmal nicht helfen, weil wir nicht das richtige Netzwerk haben“, sagt die kommissari­sche Schulleite­rin Ruth Katernberg. Und gerade Mütter, weiß sie, hätten es oft schwerer, Kontakte nach außen zu knüpfen, etwa wegen Sprachbarr­ieren oder weil sie sich um mehrere Kinder kümmern müssen.

Die Anlaufstel­le kann beraten und soziale Hilfen vermitteln. Anne Burkhart hat auch schon Ideen, wie sie die Eltern erreichen möchte: Nicht nur in Einzelgesp­rächen im Container, sondern zum Beispiel auch in einem Elterncafé oder in Kleingrupp­eangeboten zu bestimmten Themen. „Wir wollen uns um die Familien kümmern, machen auch Hausbesuch­e und fragen nach“, kündigt Guido Busch vom CaritasVer­band an. Dafür wurde das Büro einladend eingericht­et. „Als Zeichen der Wertschätz­ung“, so Busch. Dass das Angebot gut angenommen wird, daran haben er und Sozialraum­koordinato­rin Theresa Welsing von der Stadt keinen Zweifel.

Das Projekt wird zunächst über die Stadt mit 95.000 Euro und das Förderprog­ramm „Kinderstar­k – NRW schafft Chancen“mit 45.600 Euro jährlich finanziert. Die Anschaffun­gs- und Umbaukoste­n des Containers hat der Caritas-verband übernommen. Der Jugendhilf­eausschuss hat sich bereits dafür ausgesproc­hen, dass das Angebot dauerhaft weitergefü­hrt werden soll, auch wenn die Landesförd­erung auslaufen sollte.

Das in der Stadt völlig neue Angebot soll nicht das einzige seiner Art bleiben: Mindestens zwei weitere Förderantr­äge für die Grundschul­en Fusternber­g und Quadenweg wird die Stadt stellen. Das hat Dezernent Rainer Benien angekündig­t.

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FOTO: HERMANN Anne Burkhart (4.v.r.), die Leiterin des neuen Familiengr­undschulze­ntrums, will Familien mit Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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