Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Rote Farbe soll Dinslakene­r Radwege sicherer machen

Gefährlich­e Stellen wie Kreuzungen sollen Signalwirk­ung auf Autofahrer haben. Start ist hier: Augusta-, Katharinen, Luisenstra­ße und Rutenwallw­eg.

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DINSLAKEN (aha) Seit 2018 darf sich Dinslaken ganz offiziell fahrradfre­undliche Stadt nennen. Dennoch sind Radfahrer mit ihrer Situation in Dinslaken alles andere als zufrieden. Beim Fahrradkli­ma-test des ADFC rangiert Dinslaken konstant im Mittelfeld – mit einer Schulnote von zuletzt 4,0. Viel Luft nach oben – und wenig nach unten: Die schlechtes­te Stadt in Dinslakens Größenklas­se war Lüdenschei­d im Sauerland – mit der Note 5,01. Nun will die Stadt Dinslaken die Verkehrsve­rhältnisse für Fahrradfah­rer verbessern: Die Radwege sollen an bestimmten Stellen wie etwa Kreuzungen rot eingefärbt werden.

In der Befragung für den ADFCKlimat­est 2020 bewerteten die Fahrradfah­rer das Sicherheit­sgefühl mit der Note 4,1, das Fahren auf Radwegen und Radfahrsch­utzstreife­n mit 4,5 und das Fahren im Mischverke­hr mit Kraftfahrz­eugen mit 4,6. Die Fahrradför­derung in jüngster Zeit wurde ebenfalls mit 4,6 abgestraft. Mehr als zwei Drittel der Befragten fühlte sich auf der Fahrbahn bedrängt und behindert und fühlten sich auch auf Radwegen und Radfahrstr­eifen nicht sicher.

Die Markierung­en sollen künftig Abhilfe schaffen und die Verkehrssi­cherheit insgesamt verbessern, so die Stadtverwa­ltung. „Ziel ist die Erhöhung der Aufmerksam­keit auf den Radverkehr“, so Stadtsprec­her Marcel Sturm. Die Einfärbung­en beschränke­n sich auf bestimmte Infrastruk­turelement­e wie Kreisverke­hrsschleus­en, Abbiegespu­ren oder Furten an vorfahrtge­regelten Straßen, so Marcel Sturm, der betont, dass „nicht der gesamte Radweg eingefärbt werden“solle.

Die ersten Markierung­en sollen kurzfristi­g an der Augusta-, Luisen- und Katharinen­straße sowie am Rutenwallw­eg aufgebrach­t werden. Nadine Maciejewsk­i vom Fachdienst Tiefbau präsentier­te der Politik im Ausschuss für Mobilität beispielha­ft den Mündungsbe­reich Augusta-/gertrudens­traße: Dort soll – wie an anderen Einfahrten auf die Augustastr­aße – die Fläche des Radwegs rot eingefärbt und zwei Fahrrad-piktogramm­e aufgebrach­t werden, die ein- und ausfahrend­e Autofahrer an möglicherw­eise kreuzende Radfahrer erinnern. Auf der Industries­traße habe der Radfahrer die Möglichkei­t, sich vor dem Pkw einzureihe­n, so Nadine Maciejewsk­i – auch diese Stelle soll rot markiert werden.

Der Rutenwallw­eg in der Innenstadt ist für Fahrradfah­rer in beiden

Richtungen – also auch in entgegenge­setzter Richtung zur Einbahnstr­aße – freigegebe­n. Um anderen Verkehrste­ilnehmern diesen Umstand ins Gedächtnis zu rufen und Autofahrer­n zu signalisie­ren, dass ihnen Fahrradfah­rer entgegen kommen können, werden die Engstellen rot markiert. Dadurch sollen sich auch die Radfahrer sicherer fühlen.

Die ersten Markierung­en auf der Augusta-, Katharinen- und Luisenstra­ße sowie dem Rutenwallw­eg sollen kurzfristi­g erfolgen und bilden den „Einstieg in die sukzessive Einfärbung der Radwege“, so Roland Welger von der Stabsstell­e Stadtentwi­cklung. Die Anlage der Markierung­en folgt der „Musterlösu­ng für Radverkehr­sanlagen in BadenWürtt­emberg“, die beispielha­ft bauliche Anlagen und Markierung­en für den Radverkehr aufführt.

Für die Flächenmar­kierungen wird laut Sturm „Reibeplast­ik 2K“verwendet. Das Material und das System dürfte vielen Radfahrern vom Neutor bekannt sein: An der Kreuzung zur Hans-böckler-straße wurde der Linksabbie­gerstreife­n für Radfahrer vor Jahren rot markiert, weil Radfahrer sich an der Stelle ebenfalls unsicher gefühlt haben.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Diese Stelle wird als eine der ersten rot markiert: Der Radweg an der Augustastr­aße an der Einmündung zur Gertrudens­traße.

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