Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Straßen ausbauen, High-tech ansiedeln

OLAF WILHELM (AFD) Olaf Wilhelm, Lehrer in Hünxe, Bürger aus Dinslaken und Politiker im Kreistag, steht am 26. September für die AFD auf dem Wahlzettel. Er spricht über Integratio­n, Technologi­e und Klimwandel und seine Rolle im Schuldiens­t.

- VON SINA ZEHRFELD

DINSLAKEN Olaf Wilhelm aus Dinslaken ist der Direktkand­idat der „Alternativ­e für Deutschlan­d“für Dinslaken und Oberhausen. Seine Ziele für die Region: den Auto- und Güterverke­hr verflüssig­en und gut bezahlte Arbeit schaffen. „Wir müssten hier die Straßen weiter ausbauen, wir müssten Institute ansiedeln, insbesonde­re in Zukunftste­chnologien, so dass wir einen Aufbau haben in High-tech-jobs“, sagt er. Es gelte, sich hier mehr um diese Entwicklun­g zu kümmern.

Der 50-Jährige wird nach der Wahl nicht die Gelegenhei­t haben, sich selbst in dieser Hinsicht einzubring­en: Er hat keinen Platz auf der Landeslist­e seiner Partei. Und er geht nicht davon aus, dass er direkt gewählt wird. Die Kandidatur für den Wahlkreis hat er übernommen, weil er das für seine Partei für wichtig hält und er sie unterstütz­en will, erklärt er.

Seine persönlich­en Schwerpunk­te sieht er in der Umweltpoli­tik und in der Schulpolit­ik. Seine Stoßrichtu­ng in der Umweltpoli­tik: „Weg von der Ideologie, hin zu Forschung und Entwicklun­g“, fordert er. Nicht mit Einschränk­ungen oder Verboten müsse man operieren, „sondern technische Lösungen finden, wie wir mit den Herausford­erungen der Zukunft umgehen“.

Er ist gegen eine Co2-bepreisung, wobei er den Klimawande­l nicht in Abrede stellt. Aber dem werde man nicht durch Verzicht begegnen, sondern durch Technologi­e.

Ein weiteres Thema, dass er in der Region für bedeutend hält: „Mehr Ansätze in der Integratio­n.“Es gebe ja hier eine sehr bunte Bevölkerun­gsmischung. „Vielleicht sollte man für Annäherung sorgen zwischen den Gemeinscha­ften.“Er habe keine konkrete Vorstellun­g davon, wie das konkret geschehen sollte, nennt jedoch seine Haltung: „Politik muss ausgleiche­n.“

Ein Satz, der speziell bei der AFD und noch spezieller beim Thema Integratio­n verblüfft. Wilhelm aber betont, dass er sich generell durchaus auf der

Linie seiner Partei sieht.

Auch er hebt – Thema Klimawande­l – darauf ab, dass Deutschlan­d nur für etwa zwei Prozent der weltweiten Co2-emissionen verantwort­lich sei. Dass Deutschlan­d allerdings beim ProKopf-anteil der Emissionen weit oben an der Weltspitze steht, ist für ihn kein Argument, und wer da nicht folgen kann, verstehe die Sache einfach nicht.

Er nutzt den Begriff der „Invasion“für, in seinen Worten, „zügellose Einwanderu­ng“. Er lässt fallen, dass es nicht die Gender-lehrgänge seien, die das Land voranbräch­ten.

Und dass er in der gleichen Partei ist wie beispielsw­eise Björn Höcke, der nicht nur beim Thema Integratio­n keineswegs auf Ausgleich bedacht ist, ist für ihn nicht problemati­sch. Höcke scheine in Thüringen den Nerv der Leute zu treffen: „Ja, aber das hat doch nichts mit Wesel zu tun, und erst recht nicht mit Dinslaken und Oberhausen“, sagt Wilhelm.

Er betrachte sich als Teil einer „li

beralen Mitte“der AFD, und er sei im Großen und Ganzen auch zufrieden damit, wie sie sich entwickele.

„Aber wie jede Partei ist unsere Partei vielfältig, und die Vielfalt gehört auch dazu.“

Olaf Wilhelm ist Lehrer an der Gesamtschu­le Hünxe. Nachdrückl­ich betont er, dass er in dieser Funktion niemals Konflikte wegen seiner Rolle Afd-politiker erlebt habe – Wilhelm sitzt auch im Kreistag. In der Schule sei sein politische­s Engagement überhaupt kein Thema, erklärt er. Auch dann nicht, wenn er von jungen Leuten danach gefragt werde, was er als Kandidat so mache: Er halte sich streng ans Neutralitä­tsgebot, und es gebe keinerlei Ressentime­nts, weder seinerseit­s noch von Schülerinn­en, Schülern oder deren Eltern.

 ?? RP-FOTO: ZEHRFELD ?? Olaf Wilhelm ist der Direktkand­idat der AFD für den Wahlkreis Oberhausen / Dinslaken bei der Bundestags­wahl 2021. Seine persönlich­en Schwerpunk­te sieht er in der Umweltpoli­tik und in der Schulpolit­ik.
RP-FOTO: ZEHRFELD Olaf Wilhelm ist der Direktkand­idat der AFD für den Wahlkreis Oberhausen / Dinslaken bei der Bundestags­wahl 2021. Seine persönlich­en Schwerpunk­te sieht er in der Umweltpoli­tik und in der Schulpolit­ik.

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