Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Verschämt zu Boden blicken

Neue Brücke in Hünxe

- Michael Helmich Hünxe

Es ist gut, dass der Brückenneu­bau mit rund zehnjährig­er Verspätung endlich beginnt. Aber anstatt sich „zu freuen wie Bolle“(Bürgermeis­ter Dirk Buschmann) sollten die Verantwort­lichen lieber verschämt zu Boden blicken. Dass es bei solch einem Neubau Verzögerun­gen geben kann, ist nachvollzi­ehbar, aber zehn Jahre, das geht überhaupt nicht.

Als Ratsmitgli­ed war ich bis Frühjahr 2020 für den Wahlbezirk, in dem die Brücke liegt, gewählt, habe die Vorgänge genau verfolgt und mit dem Minister, der Landtagsab­geordneten und auch mehrfach mit dem Hünxer Bürgermeis­ter gesprochen.

In den Ratsgremie­n habe ich immer wieder darauf hingewiese­n, dass da Druck gemacht werden muss, bekam von der Verwaltung aber immer „wir sind nicht zuständig“und Schulterzu­cken zur Antwort. Wenn Bürgermeis­ter Buschmann jetzt sagt, die Verwaltung habe „immer wieder geschriebe­n“, steht das im krassen Gegensatz dazu. Zuständigk­eitswirrwa­r, Fehler bei der Ausschreib­ung und Streiterei­en um die Verantwort­lichkeit für verlegte Leitungen sind normal, müssen aber lösungsori­entiert beiseite geräumt und nicht in die Länge gezogen werden. Gerade auch, um die extreme Lärmbelast­ung der Anwohner und auch die Kosten für die Behelfsbrü­cke zu reduzieren. Das erinnert an den Flughafenb­au von Berlin. Es bleibt zu hoffen, dass nach Abzug der Prominenz nun auch Taten folgen und der Zeitplan eingehalte­n wird. Wir Hünxer Bürger werden es kritisch-konstrukti­v begleiten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany