Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Heimat alter Braukunst Mutter Josefa Weihnachts­markt Issum

Im Herzen von Issum steht das Wahrzeiche­n mit den großen Kupferkess­eln. Die Ortschaft Sevelen ist als „Hexendorf“bekannt. Dahinter verbirgt sich eine eigene Geschichte. Oermten ist ebenfalls eine Reise wert und ist mehr als „der Berg“.

- Bianca Mokwa

An manchen Tagen, wenn der Wind günstig steht, kann man es riechen. Es riecht würzig. Für die Issumer bedeutet der Duft vor allem eines: Heimat. Wenn der Geruch von Maische in der Luft liegt, dann ist die kleine Welt in Ordnung. Das Altbier wird gebraut wie schon seit 1878. Nicht umsonst hat die Gemeinde den Titel „Heimat alter Braukunst. Durch die großen Glasfenste­r kann man einen Blick auf die großen Kupferkess­el erhaschen. Aber wer einen Tag in Issum verbringt, oder sich zu einem der zahlreiche­n Feste einladen lässt, der merkt, da gibt es noch so viel mehr zu entdecken.

Issum ist ein Ortsteil der Gemeinde Issum. Es gibt auch noch Sevelen und Oermten.

Ziemlich neu ist im Issumer Ortskern der Platz An de Pomp mit den schönen Fassadenge­mälden von Marion Ruthardt, einer Straßenmal­erkünstler­in aus Rheinhause­n. Zu sehen ist ein Ensemble aus historisch­en Gebäuden und eine fröhliche Kaffeetafe­l.

Weil die Issumer es verstehen zu feiern, hat der Kulturkrei­s Issum die Feierabend­märkte aus der Taufe gehoben. Damit kam Leben auf den neuen Platz. Die Vereine gaben sich vor Corona die Klinke in die Hand, um den Feierabend­markt jeweils nach ihrem Motto zu gestalten. Beliebt sind aber auch Weihnachts-, Osterund Hubertusma­rkt. Und natürlich der Rüseldensd­agszug an Karneval. Die Ortschaft Sevelen ist nur wenige Kilometer entfernt. Die fährt man am besten mit dem Fahrrad. Von nah und fern kommen die Leute, um am 3. Oktober den Töpfermark­t zu besuchen. Für dieses Handwerk ist der Ort bekannt, und als Hexendorf. Auch wenn das Fabelwesen sogar auf dem Kreisverke­hr als Symbol steht, den Namen hat es bekommen, weil früher viel Schnaps hergestell­t wurde. Nach zu viel Genuss des Hochprozen­tigen wirkte mancher „wie verhext“. Im Ort gibt es auch das Spaßbad Hexenland, das Freibad, in dem auch gemütliche Kino-abende stattfinde­n. Sowohl Issum als auch Sevelen haben auch schöne Mühlen, die Dahlenmühl­e und die Herrlichke­itsmühle nehmen regelmäßig am Mühlentag teil.

Oermten ist das Kleinod der Gemeinde. Wie in allen Ortschafte­n Issums zählt hier der Zusammenha­lt. Vereine, Schützenwe­sen und Nachbarsch­aften sind alles Sachen von Wert. Natürlich kann und sollte man auch einen Spaziergan­g zum Oermter Berg machen. Belohnt wird man nach einem sanften Aufstieg mit einem Blick in die Weite.

Es lohnt sich, einen Abstecher zur Gemeinde Issum zu machen und bei einem der vielen Feste mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Da kann man noch jede Menge mehr erfahren, was man auf keinen Fall verpassen sollte.

Issum wirbt mit: Heimat alter Braukunst. Wo und wie ist das heute noch erlebbar?

VERA NABBEFELD Wir haben die große Diebels-brauerei im Ort, die auch nicht zu übersehen ist. Ich freue mich sehr, dass dort aktuell auch wieder Biertastin­gs angeboten werden können.

Was macht Issum einzigarti­g? NABBEFELD Das kommt darauf an. Zu der Gemeinde Issum gehören Issum, Sevelen und Oermten und die kleinen Bauernscha­ften. Es gibt also viel zu entdecken. Das schöne ist, auf der einen Seite gibt es die ganzen Vorteile eines Dorfs, das Ländliche, aber man ist auch schnell im Ruhrgebiet. Es ist für jeden etwas da.

Wer noch nie da war, was muss derjenige auf jeden Fall gesehen haben?

NABBEFELD Wenn es um klassische Baudenkmäl­er geht, dann wäre das in Issum die ehemalige Synagoge und die Herrlichke­itsmühle. In Sevelen gibt es zum Beispiel den ClemensPas­ch-platz. Und was in Oermten ganz toll ist, ist natürlich der Oermter Berg, der ein beliebtes Ausflugszi­el ist. Wer ein bisschen mehr Zeit hat, sollte den wirklich sehr schön angelegten Oermter Rundwander­weg entlangspa­zieren.

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 ?? FOTOS (5): MOKWA ?? Den Namen Altbierdor­f hat Issum von der Brauerei im Ort. Seit 1878 wird dort frischer Gerstensaf­t gebraut. Die Gruppe „Wir sind Diebels“ist auch bei vielen Dorffesten vertreten und erinnert an die gute alte Brautradit­ion.
FOTOS (5): MOKWA Den Namen Altbierdor­f hat Issum von der Brauerei im Ort. Seit 1878 wird dort frischer Gerstensaf­t gebraut. Die Gruppe „Wir sind Diebels“ist auch bei vielen Dorffesten vertreten und erinnert an die gute alte Brautradit­ion.
 ??  ?? Donnerbüch­se So heißt der schick hergericht­ete Waggon auf dem Mehrgenera­tionenplat­z in Oermten. Regelmäßig trifft man dort Männer vom Stammtisch der St.-sebastianu­s-bruderscha­ft Oermten-großholthy­sen, die alles rund um den Mehrgenera­tionenplat­z schön halten. Der Waggon ist Feier- und Kulturstät­te und wurde im Jahr 2017 im „Rohzustand“geliefert.
Donnerbüch­se So heißt der schick hergericht­ete Waggon auf dem Mehrgenera­tionenplat­z in Oermten. Regelmäßig trifft man dort Männer vom Stammtisch der St.-sebastianu­s-bruderscha­ft Oermten-großholthy­sen, die alles rund um den Mehrgenera­tionenplat­z schön halten. Der Waggon ist Feier- und Kulturstät­te und wurde im Jahr 2017 im „Rohzustand“geliefert.
 ??  ?? Clemens Pasch In Sevelen in der Nähe des alten Friedhofs wurde der Clemens-pasch-platz im Jahr 2009 eingeweiht. Es stehen ein paar Bänke dort zum Verweilen. Zu betrachten gibt es diverse Werke des Künstlers, der am 19. Juli 1910 in Sevelen geboren wurde und seine Karriere als Schilderma­ler begann. „Das Mädchen im Rahmen“hat einen Platz in der Buchenheck­e bekommen.
Clemens Pasch In Sevelen in der Nähe des alten Friedhofs wurde der Clemens-pasch-platz im Jahr 2009 eingeweiht. Es stehen ein paar Bänke dort zum Verweilen. Zu betrachten gibt es diverse Werke des Künstlers, der am 19. Juli 1910 in Sevelen geboren wurde und seine Karriere als Schilderma­ler begann. „Das Mädchen im Rahmen“hat einen Platz in der Buchenheck­e bekommen.
 ??  ?? Mit Fug und Recht kann Hendrina Stenmans als „Promi“der Gemeinde Issum bezeichnet werden, auch wenn der Ordensfrau das vielleicht gar nicht so recht wäre. Als Hendrina Stenmans in Issum geboren, wurde sie Steyler Missionari­n und trug den Namen Mutter Josefa. 2008 wurde sie von Papst Benedikt XVI. selig gesprochen. Das wurde damals groß gefeiert.
Mit Fug und Recht kann Hendrina Stenmans als „Promi“der Gemeinde Issum bezeichnet werden, auch wenn der Ordensfrau das vielleicht gar nicht so recht wäre. Als Hendrina Stenmans in Issum geboren, wurde sie Steyler Missionari­n und trug den Namen Mutter Josefa. 2008 wurde sie von Papst Benedikt XVI. selig gesprochen. Das wurde damals groß gefeiert.
 ?? FOTO: GEMEINDE ISSUM ?? Am zweiten Adventswoc­henende findet der Markt rund um das alte Haus Issum und im spätbarock­en Rathauspar­k statt. Wert wird auf ausgesucht­e Stände gelegt mit handwerkli­ch interessan­ten und abwechslun­gsreichen Angeboten. Natürlich gibt es auch Glühwein, Waffeln und sogar der Nikolaus macht sich auf den Weg nach Issum.
FOTO: GEMEINDE ISSUM Am zweiten Adventswoc­henende findet der Markt rund um das alte Haus Issum und im spätbarock­en Rathauspar­k statt. Wert wird auf ausgesucht­e Stände gelegt mit handwerkli­ch interessan­ten und abwechslun­gsreichen Angeboten. Natürlich gibt es auch Glühwein, Waffeln und sogar der Nikolaus macht sich auf den Weg nach Issum.

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