Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Hamminkeln hat ein Kinderfeue­rwehr

Der Feuerschut­zausschuss wird in seiner nächsten Sitzung über die Nachwuchsg­ewinnung sprechen. Die erste Gruppe hat sich bereits im Gerätehaus getroffen.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN

In Nachwuchsf­ragen geht die Hamminkeln­er Feuerwehr voran. Weil die Löschzüge nicht mehr so einfach Freiwillig­e rekrutiere­n können, weil das Interesse am Ehrenamt sinkt, geht es nun darum, sehr früh anzusetzen. Die ersten Fakten sind schon geschaffen, die Kinder-gruppenarb­eit im Hamminkeln­er Gerätehaus hat schon begonnen.

Wie die Arbeit mit Kindern laufen kann, wurde schon von anderen Feuerwehre­n umgesetzt. Dafür braucht es ein Konzept – und das wurde von einem Team der Freiwillig­en Feuerwehr in Hamminkeln erstellt. Es wird offiziell im Feuerschut­zausschuss am Mittwoch, 15. September, vorgestell­t.

Die Kinderfeue­rwehr ist ein für Hamminkeln neuer Weg, möglichst früh die Wehrleute der Zukunft zu interessie­ren und dabei auf Neugierde sowie einen gewissen Abenteuere­ffekt zu setzen – und die Kinder dabei abzuholen. „Wir möchten die Interessen, die Stärken und die Freude der Kinder aufgreifen und mit ihnen gemeinsam neue Wege einschlage­n“, heißt es im Vorwort zum Konzept. Was sich aktiv abspielt, hat auch mit den Werten zu tun, denen sich die Freiwillig­e Feuerwehr verpflicht­et sieht: „Respektvol­ler Umgang, Toleranz anderen gegenüber und Verantwort­ung im eigenen Handeln“– und das nach den Regeln der Gruppe.

Im Jahr 2019 kam die Idee der Kinderfeue­rwehr in Hamminkeln auf. „Wir haben das Ansinnen, Kinder schon im Grundschul­alter für die Feuerwehr zu begeistern, sofort positiv aufgenomme­n. Wir unterstütz­en das“, sagte Robert Graaf, der zuständige Beigeordne­te im Hamminkeln­er Rathaus. Zwar habe die Freiwillig­e Feuerwehr stabile, teils in den Löschzügen sogar anwachsend­e Mitglieder­zahlen. Es sei aber immer gut, rechtzeiti­g zu werben. Und da sei es genau richtig, wenn die Feuerwehr nahe an Kinder heranrücke.

Insgesamt hat die Feuerwehr in der Stadt gut 400 Freiwillig­e und drei angestellt­e Gerätewart­e, die die Ehrenamtli­chen entlasten. Begonnen haben die Gruppenstu­nden des Nachwuchse­s bereits im Gerätehaus Hamminkeln. Die ersten zehn Kinder kamen zum Auftakt. Für sie gab es pädagogisc­he Begleitung durch zwei Erzieherin­nen. Es ging

spielerisc­h und spannend zu, denn das Gerätehaus an der Dasshorst und die Fahrzeuge wurden erkundet. Die Gruppentre­ffen sollen alle zwei Wochen an der Feuerwache in

Hamminkeln stattfinde­n und zwei Stunden dauern. Auf eine Betreuerin kommen dabei sieben Kinder, heißt es. „Ich hätte nichts dagegen, die Kinder mit Feuerwehr-t-shirts auszustatt­en. Das schafft Gemeinsamk­eit“, ist Robert Graaf überzeugt. „Wichtige Grundlagen für die Kinder, wie Spaß und Freude im Miteinande­r, Teamfähigk­eit und soziale Kompetenz stärken und entwickeln, sollen hier im Vordergrun­d stehen“.

Laut Michael Wolbring, Leiter der Freiwillig­en Feuerwehr in Hamminkeln, seien die rechtliche­n Möglichkei­ten für die Gründung inzwischen geschaffen worden. „Davon haben einige Kommunen schon früh Gebrauch gemacht“, betont Wolbring. So gebe es beispielsw­eise auch in Bocholt schon eine aktive Kinderfeue­rwehr in Kooperatio­n mit Schulen. Auch Emmerich hat zwei Erzieherin­nen für eine Kinderfeue­rwehr eingestell­t.

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FOTO: JÜRGEN MOLL In vielen Städten gibt es bereits eine Kinderfeue­rwehr – wie zum Beispiel hier in Radevormwa­ld-herbeck.

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