Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Hamminkeln hat ein Kinderfeuerwehr
Der Feuerschutzausschuss wird in seiner nächsten Sitzung über die Nachwuchsgewinnung sprechen. Die erste Gruppe hat sich bereits im Gerätehaus getroffen.
HAMMINKELN
In Nachwuchsfragen geht die Hamminkelner Feuerwehr voran. Weil die Löschzüge nicht mehr so einfach Freiwillige rekrutieren können, weil das Interesse am Ehrenamt sinkt, geht es nun darum, sehr früh anzusetzen. Die ersten Fakten sind schon geschaffen, die Kinder-gruppenarbeit im Hamminkelner Gerätehaus hat schon begonnen.
Wie die Arbeit mit Kindern laufen kann, wurde schon von anderen Feuerwehren umgesetzt. Dafür braucht es ein Konzept – und das wurde von einem Team der Freiwilligen Feuerwehr in Hamminkeln erstellt. Es wird offiziell im Feuerschutzausschuss am Mittwoch, 15. September, vorgestellt.
Die Kinderfeuerwehr ist ein für Hamminkeln neuer Weg, möglichst früh die Wehrleute der Zukunft zu interessieren und dabei auf Neugierde sowie einen gewissen Abenteuereffekt zu setzen – und die Kinder dabei abzuholen. „Wir möchten die Interessen, die Stärken und die Freude der Kinder aufgreifen und mit ihnen gemeinsam neue Wege einschlagen“, heißt es im Vorwort zum Konzept. Was sich aktiv abspielt, hat auch mit den Werten zu tun, denen sich die Freiwillige Feuerwehr verpflichtet sieht: „Respektvoller Umgang, Toleranz anderen gegenüber und Verantwortung im eigenen Handeln“– und das nach den Regeln der Gruppe.
Im Jahr 2019 kam die Idee der Kinderfeuerwehr in Hamminkeln auf. „Wir haben das Ansinnen, Kinder schon im Grundschulalter für die Feuerwehr zu begeistern, sofort positiv aufgenommen. Wir unterstützen das“, sagte Robert Graaf, der zuständige Beigeordnete im Hamminkelner Rathaus. Zwar habe die Freiwillige Feuerwehr stabile, teils in den Löschzügen sogar anwachsende Mitgliederzahlen. Es sei aber immer gut, rechtzeitig zu werben. Und da sei es genau richtig, wenn die Feuerwehr nahe an Kinder heranrücke.
Insgesamt hat die Feuerwehr in der Stadt gut 400 Freiwillige und drei angestellte Gerätewarte, die die Ehrenamtlichen entlasten. Begonnen haben die Gruppenstunden des Nachwuchses bereits im Gerätehaus Hamminkeln. Die ersten zehn Kinder kamen zum Auftakt. Für sie gab es pädagogische Begleitung durch zwei Erzieherinnen. Es ging
spielerisch und spannend zu, denn das Gerätehaus an der Dasshorst und die Fahrzeuge wurden erkundet. Die Gruppentreffen sollen alle zwei Wochen an der Feuerwache in
Hamminkeln stattfinden und zwei Stunden dauern. Auf eine Betreuerin kommen dabei sieben Kinder, heißt es. „Ich hätte nichts dagegen, die Kinder mit Feuerwehr-t-shirts auszustatten. Das schafft Gemeinsamkeit“, ist Robert Graaf überzeugt. „Wichtige Grundlagen für die Kinder, wie Spaß und Freude im Miteinander, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz stärken und entwickeln, sollen hier im Vordergrund stehen“.
Laut Michael Wolbring, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Hamminkeln, seien die rechtlichen Möglichkeiten für die Gründung inzwischen geschaffen worden. „Davon haben einige Kommunen schon früh Gebrauch gemacht“, betont Wolbring. So gebe es beispielsweise auch in Bocholt schon eine aktive Kinderfeuerwehr in Kooperation mit Schulen. Auch Emmerich hat zwei Erzieherinnen für eine Kinderfeuerwehr eingestellt.