Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

CDU setzt auf Unternehme­r-themen

Im Wahlkampf-finale verspricht Armin Laschet Steuererle­ichterunge­n für Betriebe.

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STUTTGART (rtr) Die Union will in der Endphase des Wahlkampfe­s mit einem stärkeren Wirtschaft­s- und Finanzprof­il punkten. Ihr Kanzlerkan­didat Armin Laschet und CDUWirtsch­aftsexpert­e Friedrich Merz haben am Mittwoch in Stuttgart ein Acht-punkte-plan vorgestell­t: „Die Wirtschaft­sprogramme von SPD, Grünen und Linken sind sich sehr ähnlich in ihrer Staatsgläu­bigkeit“, kritisiert­e Laschet. Die Union setze dagegen auf mehr Freiheiten für die Wirtschaft. Er rechne damit, sagte Laschet, dass Spd-kanzlerkan­didat Olaf Scholz auf jeden Fall ein Bündnis mit Grünen und Linken eingehen werde, sollte das rechnerisc­h möglich sein.

Die CDU hatte erst am Montag ein Sofortprog­ramm mit Entlastung­en für Familien vorgestell­t. Nun also verspricht ihr Kandidat in Stuttgart Unternehme­n, perspektiv­isch die Steuerlast für in der Firma verbleiben­de Gewinne auf 25 Prozent zu senken. Steuererhö­hungen werden ausgeschlo­ssen, eine Deckelung der

Lohnzusatz­kosten auf 40 Prozent zugesicher­t. Auch die Rückkehr zur Schuldenbr­emse und zu einem ausgeglich­enen Haushalt nennt er als Ziele – allerdings ohne festes Datum.

Laschet warnte in der Autostadt Stuttgart auch vor einer vorschnell­en Abkehr vom Verbrennun­gsmotor, weil damit auch die Expertise für die Entwicklun­g bestimmter alternativ­er Antriebe verloren gehe. Er und Merz kritisiert­en, dass der

Atom- und Kohleausst­ieg mit Blick auf den Klimawande­l und den CO2Ausstoß in Deutschlan­d in der falschen Reihenfolg­e stattgefun­den habe. Es werde aber keine Rückkehr zur Atomenergi­e geben.

Laschet warf Scholz vor, er habe als Finanzmini­ster eine bessere Förderung von Start-ups in Deutschlan­d blockiert. Wenn Scholz kritisiere, dass die Pläne der Union 30 Milliarden Euro kosteten, dann beziehe er sich vor allem auf die Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­es, die gerichtlic­h sehr wahrschein­lich ohnehin angeordnet werde.

Das Sofortprog­ramm der CDU kostet aber auch Geld: Berechnung­en des Zentrums für Europäisch­e Wirtschaft­sforschung (ZEW) zufolge mindestens zehn Milliarden Euro. „Die Vorschläge der Union kommen Familien zugute“, sagte Zew-forscher Sebastian Siegloch dem „Handelsbla­tt“am Mittwoch. So kosteten allein das höhere Kindergeld und der höhere Kinderfrei­betrag 6,3 Milliarden Euro.

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FOTO: IMAGO Armin Laschet bei der Vorstellun­g seines Acht-punkte-plans.

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