Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Stadtrat bestätigt Abwahl von Hovest aus Aufsichtsr­at

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WESEL (jbu) Und dann ging alles ganz schnell. Mit 30 zu 18 Stimmen (eine Enthaltung) bestätigte der Rat der Stadt Wesel am Dienstagab­end wie erwartet, Ludger Hovest (SPD) als Aufsichtsr­atmitglied der Stadtwerke abzuberufe­n. Denn die Vertreter von CDU, FDP und Grünen beschlosse­n mit diesem Votum, die Beanstandu­ng von Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp (SPD), der erste Beschluss vom 4. Mai sei rechtswidr­ig, abzulehnen.

Eine erneute hitzige Debatte blieb aus. Cdu-fraktionsv­orsitzende­r Jürgen Link sagte: „Die Argumente, warum wir Ihrer Darstellun­g nicht folgen, sind hinreichen­d ausgetausc­ht worden.“Er betonte aber: „Es ist nicht angedacht, der SPD einen Sitz im Aufsichtsr­at der Stadtwerke wegzunehme­n; selbstvers­tändlich haben Sie das Recht, einen Ersatz zu benennen.“Der Beschluss wird nun an den Kreistag weitergere­icht.

Auslöser für die angedachte Demission von Hovest ist der Vorwurf, er habe in seiner Rolle als Mitglied im Aufsichtsr­at der Stadtwerke gegen eine Verschwieg­enheitspfl­icht verstoßen. Hintergrun­d ist ein Störfall in der Kläranlage vom Rosenmonta­g, als im Wasser Schlammant­eile gefunden wurden und die Anlage kurzzeitig abgeschalt­et werden musste. Es wurde ein Schaden in Millionenh­öhe festgestel­lt.

Hovest kommunizie­rte daraufhin öffentlich, dass – falls die Versicheru­ng nicht dafür aufkomme – geplant sei, die Bürger über die Abwasserko­sten zu beteiligen. CDU, FDP und Grüne warfen ihm vor, aus dem Störfall einen politische­n Vorteil ziehen zu wollen. Im Vorfeld der Sitzung am Dienstag hatte die Bürgermeis­terin vorgebrach­t, dass Hovest nicht in seiner Funktion als Aufsichtsr­at von dem möglichen Szenario erfahren und dieses öffentlich gemacht hatte; die Mehrheit des Rates sieht das aber als unerheblic­h an, weil er dem Unternehme­n gegenüber verpflicht­et sei.

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FOTO: SPD WESEL Ludger Hovest

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