Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Starker MTV bietet Remscheid Paroli
Handball-regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken muss sich zum Saisonstart bei der HSG LTV/HTV Remscheid zwar mit 25:27 (12:15) geschlagen geben, liefert aber ein starkes Spiel ab. Geburtstagskind Philipp Tuda überragt mit 13 Toren.
Der Handball-regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken zeigt eine gute Leistung gegen die HG Remscheid. Dennoch kassiert das Team ein 25:27.
REMSCHEID Philipp Tuda hatte am Samstag Geburtstag. Er wurde 30 Jahre alt. Und auf den Punkt genau lieferte der Führungsspieler des Handball-regionalligisten MTV Rheinwacht Dinslaken zum Saisonauftakt bei der HG LTG/HTV Remscheid eine blitzsaubere Leistung ab, ohne mit seinen 13 Toren die letztlich etwas unglückliche 25:27 (12:15)-Niederlage verhindern zu können. Trotzdem sah man am Samstagabend in der Remscheider Neuenkamp-halle fast ausschließlich glückliche Gesichter. Der hoch favorisierte Gastgeber freute sich
„Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir den ganzen Ärger ersparen können“Boris Lietz Trainer des MTV Rheinwacht
über die ersten Punkte, der MTV glaubt sich nach der doch mehr als schleppend verlaufenen Vorbereitung auf einem guten Weg und sieht zuversichtlich dem ersten Spiel in eigener Halle am Sonntag gegen die HSG Siebengebirge entgegen.
Die Analyse von Philipp Tuda nach einem abwechslungsreichen und völlig ausgeglichenen Spiel gipfelte in der Feststellung: „Genau so stellen wir uns den MTV vor.“Damit meinte er neben seiner eigenen Leistung vor allem die über 60 Minuten nicht enden wollende kämpferische Einstellung. Dabei waren die Dinslakener mit einer arg dezimierten Truppe ins Bergische gereist. Neben Jonas Höffner, der sich unter der Woche einen Riss der Achillessehne zugezogen hatte, fehlten nämlich auch mit den verletzten Wael Ben Youssef, Hannes Hombrink, Marc Pagalies und Torhüter Dean Christmann sowie dem privat verhinderten Nils Kruse fünf weitere absolute Stammkräfte.
„Das hat die Mannschaft durch eine super Einstellung kompensiert“, lobte später auch Trainer Boris Lietz seine Akteure. „Wenn ich gewusst hätte, dass meine Mannschaft nach den zum Teil schwachen Leistungen in der Vorbereitung so einen Start hingelegt hätte, dann hätte ich mir den ganzen Ärger während und nach den Testspielen ersparen können. Besonders Philipp Tuda hat heute gezeigt, was wirklich in ihm steckt und dass er auf dem Feld vorangeht“, lobte Lietz das Geburtstagkind besonders. Aber der Coach sah natürlich auch die Schwachstellen, die am Ende dazu führten, dass es doch nicht reichte.
„In der ersten Halbzeit haben wir eine schwache Phase gehabt, als Remscheid bis auf 9:4 davonziehen konnte“, kritisierte Lietz das Auslassen sehr guter Gelegenheiten und einige Schwächen in der danach allerdings wieder sattelfesten Abwehr.
Tatsächlich verkürzte der MTV den Rückstand bis zur Pause auf zwei Treffer und kam voll motiviert aus der Kabine. Nach vier Minuten war beim 15:15 der Gleichstand geschafft. Und von da an blieb es ein Spiel auf des Messers
Schneide. Mehrmals ergaben sich für die Dinslakener Gelegenheiten zur Führung, doch stets legten die Remscheider wieder einen Tor vor. Personell weiter schwächte sich der MTV selbst, als der etwas glücklose Jannick Adam in der 40. Spielminute nach seiner dritten Zeitstrafe vom Feld musste.
Trotzdem blieben die Gäste dran, ehe sich im weiteren Verlauf die Zeitstrafen häuften, so dass die Mannschaft bis zum Schluss fast ständig in Unterzahl agieren musste. Dazu kam die Tatsache, dass aus dem Rückraum außer von Tuda und phasenweise von Fabian Hoffmann zu wenig Druck gemacht wurde. Maximilian Reede läuft weiter seiner Form hinterher, auch wenn am Samstag auch bei ihm durchaus eine Steigerung zu sehen war.
So jubelte schließlich Remscheids sympathischer Trainer Alexander Zapf, der den Dinslakenern für ihre Leistung ein Riesenkompliment machte.
MTV Rheinwacht Dinslaken Bystron, Hillig – Tuda (13/8), Reede (2), Backhaus (3), Dreier, Hoffmann (5), Tomke (2), Feld, Adam.