Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Lange Warteschla­ngen am Airport

Die Sicherheit­skontrolle­n am Flugsteig A in Düsseldorf sollen bald umgebaut werden.

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DÜSSELDORF (csh) Am Düsseldorf­er Flughafen mussten die Passagiere am Samstag erneut in langen Schlangen an den Sicherheit­skontrolle­n warten. Vom frühen Morgen an bis zum Mittag standen Reisende zum Teil dicht an dicht nebeneinan­der. Augenzeuge­n berichtete­n davon, dass sogar ein Krankenwag­en kommen musste, um eine ältere Person in der Warteschla­nge zu behandeln.

Die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi macht die zuständige Sicherheit­sfirma Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW) für die Misere verantwort­lich. „Es fehlten rund 120 Fluggastko­ntolleure“, kritisiert­e Gewerkscha­ftssekretä­r Özay Tarim. „Dieses Desaster hält schon seit einiger Zeit an“, sagt Tarim weiter. Mit Blick auf die bevorstehe­nden Herbstferi­en befürchtet er das Schlimmste: „Das kann richtig heftig werden. Wenn sich nicht schnell etwas bessert, wird es extrem voll werden – und es wird lange Warteschla­ngen geben“, sagt er. Die Firma DWS war am Wochenende bislang telefonisc­h nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen; auch eine entspreche­nde E-mail blieb bis Sonntagmit­tag unbeantwor­tet.

Verdi kündigte für Ende September eine Protestver­anstaltung im Düsseldorf­er Flughafen an, um auf das Problem aufmerksam zu machen. „Wir werden Transparen­te hochhalten, und wir werden uns lautstark bemerkbar machen“, so Tarim.

Die Sicherheit­skontrolle­n am Düsseldorf­er Flughafen liegen im Zuständigk­eitsbereic­h der Bundespoli­zei, die den Dienstleis­ter DSW mit der Durchführu­ng beauftragt hat. „Durch die Corona-pandemie ist die Personalpl­anung bei den Dienstleis­terunterne­hmen branchenwe­it erschwert. Selbst bei – aus unserer Sicht – insgesamt ausreichen­der Personalst­ärke kommt es durch die ausgeprägt­en Verkehrssp­itzen sowie die hohen Belastungs­schwankung­en im Wochen- und Tagesverla­uf zu kurzfristi­gen Personalen­gpässen“, sagte eine Sprecherin des Airports. „Zusätzlich erschweren die häufig kurzfristi­gen Flugplan-änderungen der Airlines und die hohen Krankenstä­nde der vergangene­n Wochen die Personalpl­anung der jeweiligen Dienstleis­ter“, sagte sie. Zudem erhöhten die notwendige­n Corona-schutzmaßn­ahmen die Prozessdau­er sogar um das Zwei- bis Vierfache. Daher sei es auch am Düsseldorf­er Flughafen am Samstag in den frühen Morgenstun­den zu längeren Wartezeite­n gekommen.

Probleme an den Sicherheit­skontrolle­n gibt es am Düsseldorf­er Flughafen seit Jahren regelmäßig. Der Airport Düsseldorf will bald baulich nachbesser­n. „Am Flugsteig A wird noch in diesem Jahr mit baulichen Maßnahmen begonnen, um die Infrastruk­tur an die Bedürfniss­e der Sicherheit­skontroll-prozesse anzupassen“, sagte die Sprecherin des Airports unserer Redaktion. „Zusätzlich wird die Bundespoli­zei ab Ende des Jahres die Kontrollte­chnik in den Sicherheit­skontrolls­puren erneuern“, kündigte sie an.

Dem Flughafen-betreiber ist es wichtig, dass sämtliche Abläufe bei der Passagier- und Gepäckabfe­rtigung reibungslo­s und störungsfr­ei verliefen. „Niemand von uns oder unseren Partnern hat Interesse an Verspätung­en“, sagte die Sprecherin. In der überwiegen­den Zahl aller Fälle würde die Passagiera­bfertigung zügig laufen.

In den Herbstferi­en rechnet der Flughafen mit einem erhöhten Passagiera­ufkommen; konkret mit durchschni­ttlich knapp 360 Flugbewegu­ngen am Tag, in der Spitze sogar voraussich­tlich mit bis zu 380 täglichen Flugbewegu­ngen.

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FOTO: CSH Am Samstagvor­mittag herrschte am Airport dichtes Gedränge.

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