Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ausnahmetalente begeistern in Wesel
Die Show-pianisten David & Götz verlangten im ausverkauften Bühnenhaus ihren Flügeln alles ab.
WESEL Diese beiden Künstler muss man gesehen und gehört haben! Die Rede ist von David & Götz. Die beiden Show-pianisten gehören zu den talentiertesten Musikern in dieser Zeit. Sie haben schon ein Millionen-publikum in aller Welt begeistern können. Bei der Kulturnacht konnte man sie jetzt im ausverkauften Bühnenhaus live erleben.
Die beiden haben schon früh mit dem Klavierspielen angefangen. David Harrington, 48, studierte Klavier und Gesang in Hamburg und Berlin und machte zusätzlich noch eine Ausbildung zum Dirigenten. Götz Östlind wurde 1977 in Winsen an der Luhe geboren und studierte an der Uni Lüneburg angewandte Kulturwissenschaften und wurde Komponist. Die beiden lernten sich vor rund 20 Jahren kennen und begannen 2009 ihre Tätigkeiten als ShowPianisten „David & Götz“.
Im Bühnenhaus zeigten sie jetzt den Besuchern, was sie drauf hatten. Mit flotten Sprüchen und toller Musik entführten sie die Zuhörer durch ihr Programm „Solang man Träume noch leben kann“. „Wir fühlen uns gesegnet, unseren ersten Auftritt vor Publikum gerade hier im hygienegetesteten Bühnenhaus gestalten zu können“, lobte zu Anfang der Show David, der mit seinem Partner seit dem 15. März letzten Jahres keinen einzigen Auftritt mehr hatte.
Die Show war einfach sehenswert. Dazu nach jedem Stück eine humorvolle Moderation und hin und wieder auch einige (hervorragende) Gesangseinlagen. Es war ein unterhaltsamer Abend, den man so schnell nicht vergessen wird.
Die beiden erzählten von ihrem Nicht-einsatz in der Carnegy-hall in New York und ihrem Auftritt auf dem Kreuzfahrtschiff MS Troubadour, wo sie einen Professor Theo Wurstberg kennenlernten sowie den Radio-moderatoren Danilo von Antenne Plauen. Alles herrliche komödiantische Einlagen.
Im Vordergrund stand aber die Musik. Bei zahlreichen Boogies bewiesen die Klavierspieler ihre Fingerfertigkeit. Die beiden brauchten sich an den gegenüberstehenden
Flügeln nur anzusehen, alles klappte wie am Schnürchen. Götz im weißen Anzug und gerade Vater eines Sohnes geworden, David ganz in schwarz, gleichzeitig auch Patenonkel, imitierten die Comedian Harmonists mit einer Leichtigkeit. Veronika und der kleine grüne Kaktus brachten Stimmung in den Saal.
Gleich ein ganzes Bündel von alten Volksliedern musste das Publikum mitsummen (Singen durfte man ja nicht!). Es gab auch einen Ausflug in die Musical-welt, bei dem unverkennbar der „König der Löwen“zu Gehör kam. Auch schöne zusammengesetzte Klavierwerke in Kurzformat wurden gespielt.
Ganz besonders gut gefiel die Version der „Bohemian Rapsody“von der Gruppe Queen.
Das Publikum kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die ShowPianisten gingen mit ihren Arrangements bis zum Äußersten und verlangten ihren Flügeln alles ab. Natürlich hatten die beiden die Klassik auch nicht vergessen. Ludwig van Beethoven wurde als erster freischaffender Musiker bezeichnet. Da durfte das berühmte „tatatata“, sprich die 5. Sinfonie, nicht fehlen. Das Publikum hatte seine Freude.
Man hätte den beiden Ausnahmetalenten noch stundenlang zuhören können. „Unser Programm dauert heute sechseinhalb Stunden“– so wurde zu Beginn versprochen. Aber das wäre dann wohl doch ein wenig zu viel gewesen. Stehende Ovationen und Beifallsstürme zwangen die beiden noch zu einer Zugabe. „Für uns ist Wesel die Wiederauferstehung unseres Duos“. Die beiden freuen sich jetzt endlich wieder darauf, vor Publikum spielen zu können. Ein Anfang in Wesel war jedenfalls gemacht.