Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Zwei Fachfrauen für die Kinderfeuerwehr
Der Feuerschutzausschuss hat einen weiteren Schritt zur Nachwuchsgewinnung getan. Das Konzept Kinderfeuerwehr überzeugte. Melanie Hübers und Sabrina Coldewey haben ihre Arbeit aufgenommen.
HAMMINKELN Es geht um die pädagogische Art der Nachwuchsgewinnung für die Freiwillige Feuerwehr Hamminkeln, und die kann nicht früh genug beginnen. Ein Weg dazu ist die Kinderfeuerwehr. Die erste Gruppe hat sich am 2. September getroffen. Es geht um Spaß und darum, die künftigen Feuerwehrleute dort abzuholen, wo man sie begeistern kann für die ehrenamtliche Arbeit. Für den Feuerwehrausschuss war das am Mittwoch eine eindeutige und erwünschte Sache, er diskutierte nicht noch großartig über die Neuerung. Wohl aber freute sich die Politik, dass die Stadt „eine Vorreiterrolle“einnimmt, Kinder früh für die Wehr zu interessieren. Schon 1970 sei man in dieser Rolle gewesen, damals war die Jugendfeuerwehr eingerichtet worden. Damals wie heute gab und gibt es einstimmige Zustimmung.
Diplompädagogin Melanie Hübers, die die Gesamtleitung übernimmt, und Erzieherin Sabrina Coldewey sind schon in ihrer Arbeit eingestiegen. Sie waren im Ausschuss zu Gast und nahmen mit Wohlwollen auf, dass ihr Einsatz unbestritten positiv gesehen wird. Das motiviert. Im Ausschuss hatte Wehrleiter Michael Wolbring dargestellt, dass man das Thema Kinderfeuerwehr frühzeitig erkannt habe. Die personellen Weichen seien rasch gestellt worden, allerdings habe die Pandemiesituation gebremst. Die Pädagoginnen haben im Vorfeld bei der Wehr hospitiert. Der Zugang zum Metier war für sie nicht neu, ihre Ehemänner sind aktive Wehrleute.
Spielerische Ansätze stehen im Mittelpunkt. Da gibt es neben den beeindruckenden Fahrzeugen und der großen Feuerwache an der Dasshorst viel zu erleben. Hier findet der Kern der Gruppenarbeit statt, aber das Konzept bezieht alle Ortsteile
Hamminkelns ein. Schließlich gehören die jeweiligen Löschzüge traditionell zu den einzelnen Dörfern der Stadt, und so wird Gruppenarbeit jeweils auch vor Ort stattfinden. „Wir wollen keine großen Fahrverkehr“, so Wolbring. Selbstverständlich ist auch, dass Mädchen wie Jungen einbezogen werden in die neue
Kinderfeuerwehr. Das Interesse bestätigt den Ansatz.
Der Start im zentralen Standort Hamminkeln mit den Möglichkeiten der zentralen Wache ist erfolgt und nach Meinung aller Beteiligten gelungen. Derzeit wird um die Unterstützung weiterer engagierte Betreuer geworben. „Für ehrenamtliche Hilfe sind wir offen“, sagt der Wehrchef. Offiziell aktiv in Sachen Kinderfeuerwehr wird es am 28. Oktober nach den Herbstferien. Vorher und jetzt schon gibt es eine Art „Vorbereitungsbetrieb“, man hat unter anderem Kindern von Feuerwehrleuten Angebote gemacht, um Erfahrungen zu machen. Der Bedarf und das Interesse sind da. 14 Plätze in zwei Siebener-gruppen gibt es insgesamt. Zehn Interessenten sind schon gemeldet. Das Projekt Kinderfeuerwehr scheint zum Erfolgsmodell zu werden.