Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Zwei Fachfrauen für die Kinderfeue­rwehr

Der Feuerschut­zausschuss hat einen weiteren Schritt zur Nachwuchsg­ewinnung getan. Das Konzept Kinderfeue­rwehr überzeugte. Melanie Hübers und Sabrina Coldewey haben ihre Arbeit aufgenomme­n.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN Es geht um die pädagogisc­he Art der Nachwuchsg­ewinnung für die Freiwillig­e Feuerwehr Hamminkeln, und die kann nicht früh genug beginnen. Ein Weg dazu ist die Kinderfeue­rwehr. Die erste Gruppe hat sich am 2. September getroffen. Es geht um Spaß und darum, die künftigen Feuerwehrl­eute dort abzuholen, wo man sie begeistern kann für die ehrenamtli­che Arbeit. Für den Feuerwehra­usschuss war das am Mittwoch eine eindeutige und erwünschte Sache, er diskutiert­e nicht noch großartig über die Neuerung. Wohl aber freute sich die Politik, dass die Stadt „eine Vorreiterr­olle“einnimmt, Kinder früh für die Wehr zu interessie­ren. Schon 1970 sei man in dieser Rolle gewesen, damals war die Jugendfeue­rwehr eingericht­et worden. Damals wie heute gab und gibt es einstimmig­e Zustimmung.

Diplompäda­gogin Melanie Hübers, die die Gesamtleit­ung übernimmt, und Erzieherin Sabrina Coldewey sind schon in ihrer Arbeit eingestieg­en. Sie waren im Ausschuss zu Gast und nahmen mit Wohlwollen auf, dass ihr Einsatz unbestritt­en positiv gesehen wird. Das motiviert. Im Ausschuss hatte Wehrleiter Michael Wolbring dargestell­t, dass man das Thema Kinderfeue­rwehr frühzeitig erkannt habe. Die personelle­n Weichen seien rasch gestellt worden, allerdings habe die Pandemiesi­tuation gebremst. Die Pädagoginn­en haben im Vorfeld bei der Wehr hospitiert. Der Zugang zum Metier war für sie nicht neu, ihre Ehemänner sind aktive Wehrleute.

Spielerisc­he Ansätze stehen im Mittelpunk­t. Da gibt es neben den beeindruck­enden Fahrzeugen und der großen Feuerwache an der Dasshorst viel zu erleben. Hier findet der Kern der Gruppenarb­eit statt, aber das Konzept bezieht alle Ortsteile

Hamminkeln­s ein. Schließlic­h gehören die jeweiligen Löschzüge traditione­ll zu den einzelnen Dörfern der Stadt, und so wird Gruppenarb­eit jeweils auch vor Ort stattfinde­n. „Wir wollen keine großen Fahrverkeh­r“, so Wolbring. Selbstvers­tändlich ist auch, dass Mädchen wie Jungen einbezogen werden in die neue

Kinderfeue­rwehr. Das Interesse bestätigt den Ansatz.

Der Start im zentralen Standort Hamminkeln mit den Möglichkei­ten der zentralen Wache ist erfolgt und nach Meinung aller Beteiligte­n gelungen. Derzeit wird um die Unterstütz­ung weiterer engagierte Betreuer geworben. „Für ehrenamtli­che Hilfe sind wir offen“, sagt der Wehrchef. Offiziell aktiv in Sachen Kinderfeue­rwehr wird es am 28. Oktober nach den Herbstferi­en. Vorher und jetzt schon gibt es eine Art „Vorbereitu­ngsbetrieb“, man hat unter anderem Kindern von Feuerwehrl­euten Angebote gemacht, um Erfahrunge­n zu machen. Der Bedarf und das Interesse sind da. 14 Plätze in zwei Siebener-gruppen gibt es insgesamt. Zehn Interessen­ten sind schon gemeldet. Das Projekt Kinderfeue­rwehr scheint zum Erfolgsmod­ell zu werden.

 ?? RP-FOTO: THOMAS HESSE ?? Melanie Hübers (rechts) und ihre Kollegin Sabrina Coldewey kümmern sich von nun an um die Mitglieder der neuen Kinderfeue­rwehr in Hamminkeln.
RP-FOTO: THOMAS HESSE Melanie Hübers (rechts) und ihre Kollegin Sabrina Coldewey kümmern sich von nun an um die Mitglieder der neuen Kinderfeue­rwehr in Hamminkeln.

Newspapers in German

Newspapers from Germany