Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Die Partei will ein „Festiwahl“statt Wahlplakate
DINSLAKEN (RP) Die Partei „Die Partei“will Wahlplakate in Dinslaken verbieten und stellt einen entsprechenden Antrag, den Parteien künftig keine Sondergenehmigungen zur Wahlsichtwerbung beziehungsweise Plakatierung im Stadtbereich mehr zu erteilen. Stattdessen soll die Stadt den Parteien jeweils gleichgroße Flächen auf städtischen Plakatwänden zuweisen, die im Bereich der Marktplätze und am Neutorplatz durch die Verwaltung aufgestellt werden. Und die Partei schlägt Wahlwerbung in Form eines „Festiwahls“in der Kathrin-türksHalle vor.
„Alle Jahre wieder, zur Wahlzeit, werden wir Zeugen:innen eines politischen Phänomens: An den Laternenmasten hängen über Nacht Plakate nahezu aller Parteien – mit Slogans und Konterfeien, in allen erdenklichen Farben, manche schön, viele weniger schön anzusehen“, so die Partei. „Sind Plakate wirklich noch zeitgemäß? Werden dadurch tatsächlich Wahlentscheidungen beeinflusst?“, fragt die Partei. Diese Form der Wahlwerbung komme immer schlechter an, die Wahlplakate würden „einfach nur nerven und das Stadtbild verschandeln“und seien auch unter „Aspekten der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit abzulehnen“.
Dass Wahlkampf ohne Plakate funktioniere, zeige das Beispiel Soltau. Dort hätten alle Parteien gemeinsam eine Broschüre finanziert, in der sie sich gleichberechtigt programmatisch vorstellen. Alternativ könnten sich die Parteien bei einem „Festiwahl“, einer Veranstaltung mit Vorstellung der Kandidaten, Diskussionen, Wahlständen, Vorträgen und Musik, in Stadthalle oder Burgtheater präsentieren. „Eine Art PolitikPoetry-slam mit Unterhaltungsfaktor für das gemeine Wahlvolk, ein generationsübergreifender politischer Fernsehgarten mit Informationscharakter“, so die Partei. Das Geld, das dann bei den Plakaten eingespart werde, könne der Finanzierung des „Festiwahls“dienen oder gespendet werden.