Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Osterloh verneint im Vw-prozess Einfluss auf Gehälter

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BRAUNSCHWE­IG (dpa/rtr) Im Strafproze­ss um möglicherw­eise überhöhte Betriebsra­tsgehälter bei Volkswagen hat Ex-betriebsra­tschef Bernd Osterloh am Montag jeden Einfluss auf seine eigene Bezahlung verneint: „Ich war an keiner Entgeltfin­dung, die meine Person betrifft, beteiligt“, sagte der 65-Jährige als Zeuge vor dem Landgerich­t Braunschwe­ig. Im Untreue-verfahren gegen Vw-manager berichtete der langjährig­e Betriebsra­tschef im Zeugenstan­d auch über seinen Verzicht auf Vorstandsp­osten mit Millionenv­erträgen. Osterloh, schilderte unter anderem, dass der damalige Personalvo­rstand Horst Neumann ihm 2015 angeboten habe, sein Nachfolger zu werden. „Ich hätte nur ja sagen müssen, dann wäre das umgesetzt worden“, so Osterloh, dessen Gesamtgeha­lt nach eigenen Angaben durch Bonuszahlu­ngen in einem Jahr auf 750.000 Euro wuchs.

Angeklagt sind in dem Prozess drei ehemalige und ein noch amtierende­r Personalma­nager des Volkswagen-konzerns, darunter auch die Ex-konzernper­sonalchefs Horst

Neumann und Karlheinz Blessing. Die Staatsanwa­ltschaft wirft ihnen vor, für Osterloh und andere einflussre­iche Betriebsra­tsangehöri­ge beim größten europäisch­en Automobilh­ersteller zwischen 2011 und 2016 unangemess­en üppige Bezüge freigegebe­n zu haben. Dadurch hätten sich Teile des Gewinns sowie Steuerzahl­ungen verringert – die Anklage lautet auf Untreue (Az.: 16 KLS 85/19).

Gegen Osterloh selbst läuft ein separates Beihilfeve­rfahren; die Vorwürfe im Fall der vier Manager richten sich nicht gegen ihn. Als Konzernbet­riebsrat saß er auch im Aufsichtsr­at. Osterloh war im Mai als Personalvo­rstand zur Vw-nutzfahrze­ug-holding Traton gewechselt.

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