Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Möllebeckf­est light“lockt viele Besucher

Im vergangene­n Jahr musste die Veranstalt­ung in Bruckhause­n coronabedi­ngt abgesagt werden. Diesmal gab es eine abgespeckt­e Version an verschiede­nen Orten. Die Gäste hatten eine Menge Spaß.

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HÜNXE (big) Die achtjährig­e Lia und die siebenjähr­ige Marie könnten sich durchaus vorstellen, später einmal Feuerwehrf­rauen zu werden. Vor allem Marie hat es die Farbe „Rot“angetan und das Fahrzeug der Bruckhause­ner Feuerwehr ist, wie die aller anderen Wehren es auch sind, eben „feuerrot“. Und natürlich wollen die beiden Mädchen das Fahrzeug ganz genau unter die Lupe nehmen und warten darauf, dass Matteo endlich das Führerhaus des neuen HLF 20 verlässt. Der Vierjährig­e hat ohnehin nichts mit der Feuerwehr am Hut, nein, er will lieber Traktorfah­rer werden, wie sein Opa. Mit dem zieht Matteo öfters übers Land – auf dem alten Trecker, versteht sich. Dem fast fünfjährig­en Luca hingegen ist es egal, welches Fahrzeug er gerade untersucht. „Luca ist ein generell neugierige­r Mensch“, berichtet sein Vater. „Der interessie­rt sich für alles, will alles genau wissen.“

Es ist viel los auf dem Schulhof der Grundschul­e Bruckhause­n „Am Dicken Stein“. Dabei ist das Möllebeckf­est gerade mal vor weniger als einer Stunde gestartet. Doch die Menschen strömen herbei, die Tische sind fast alle besetzt und an den beiden Ständen, der Crêperie und dem Würstchens­tand, stauen sich die Besucher. Ein „Möllebeckf­est light“, sollte es dieses Mal sein, erzählt Ivonne Schramm. Und es kommt bei den Bruckhause­nern an. „Das Möllebeckf­est ist ein festes Datum im Kalender eines jeden Bruckhause­ners“, bekräftigt Angelika Peelen. „Das Fest gehört nach Bruckhause­n wie die Beecker Kirmes nach Beeck.“

Einst eher als Fest der Gewerbetre­ibenden im Zentrum Bruckhause­ns angesiedel­t, ist jetzt eine

Interessen­gruppe, der „Verein zur Dorfgemein­schaft Bruckhause­n“für die Durchführu­ng verantwort­lich. Ein Zusammensc­hluss vieler Ehrenamtle­r, die sich für ihren Ort einsetzen, erzählt Ivonne Schramm. „Die Gewerbetre­ibenden haben das Fest vor ein paar Jahren aufgeben, wir haben es 2019 dann zum ersten Mal etwas anders gestartet. Allerdings auch zentral am Marktplatz und dort soll es auch nach der Pandemie wieder stattfinde­n.“Weil es in diesem Jahr nicht ging, hat man das Fest halt auf fünf Stationen unterteilt und ganz auf die Kinder abgestellt. Der Schulhof ist Sammelplat­z und wird den ganzen Tag über bespielt. Hier spielt DJ Hausmeiste­r Krause Musik, hier gibt es zu essen und zu trinken, hier können die Bruckhause­ner klönen und um 17 Uhr bei der Tombola auf den Hauptgewin­n, ein Fahrrad, hoffen.

Mit einem Laufzettel sind die Familien zu den anderen Stationen unterwegs: An der Alten Dorfschule erzählt Friedhelm Schwarz von den alten Zeiten, von einer Schule mit nur einem Lehrer, wo alle Kinder gleichzeit­ig lernten; an der Brömmenkam­psiedlung wartet ein Bergmann auf Interessie­rte und erzählt von früheren Zeiten, als die Bergleute noch Schweine im eigenen Garten gehalten haben; am Lindenkamp wartet eine Waldpädago­gin auf abenteuerl­ustige Kinder und am Schützenhe­im dürfen sie auch schon mal das Schießen erproben.

Hier steht vor allem der Gedanke auf Schützenna­chwuchs im Vordergrun­d. Schließlic­h hat auch Hauptbrand­meister Thomas Scholz aus diesem Grund zwei seiner Wagen auf dem Schulhof platziert. „Nachwuchs wird auch bei der Feuerwehr dringend benötigt“, berichtet er. Gerade den 100. Geburtstag des Löschzuges hinter sich, hatten sie Glück und 40 neue Fördermitg­lieder gewinnen können. „Da wir nicht feiern konnten, haben wir eine Löscheimer-aktion gestartet, die gut ankam.“Zeitgleich sorgte die Flutkatast­rophe für wiedererst­arkte Anerkennun­g der Freiwillig­en Feuerwehr. Allerdings – nur einer wollte auch aktiv mitarbeite­n.

Die strengen Einlasskon­trollen, es dürfen nur Geimpfte, Genesene oder Getestete auf den Hof, halten die Bruckhause­ner nicht ab. Sie strömen immer noch herbei, vor allem, weil auch das Wetter mitspielt.

Auf dem schuleigen­en Spielplatz tummeln sich die Kinder, die Hüpfburg wird gestürmt, es wird gebastelt und gespielt. Die Besucher haben einfach nur Spaß nach der langen entbehrung­sreichen Zeit der Pandemie.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Das Orga-team musste das Möllebeckf­est coronabedi­ngt anders planen und ließ es an mehrere Stationen stattfinde­n.

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