Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

St. Browns schreiben Geschichte

Erstes deutsches Geschwiste­rpaar spielte in NFL gegeneinan­der – Green Bay siegt.

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GREEN BAY (dpa) Nach dem ersten deutschen Bruderduel­l in der NFLGeschic­hte standen Equanimeou­s St. Brown (24) und Amon-ra St. Brown (21) Arm in Arm und ließen sich von ihrer Mutter fotografie­ren. Miriam Brown aus Leverkusen und ihr Mann John Brown saßen ganz dicht am Rand des legendären Lambeau Fields in Green Bay, als die Packers ihr Heimdebüt gegen die Detroit Lions 35:17 gewannen – und zwei ihrer drei Söhne vor mehr als 70.000 Zuschauern mittendrin waren. „Sie können sehr stolz auf uns sein. Es gibt nicht viele Eltern, die sagen können, dass sie zwei Söhne haben, die auf demselben NFLFeld Monday Night Football spielen“, sagte Amon-ra St. Brown.

Mit drei gefangenen Pässen und einem Raumgewinn von 18 Yards war seine Statistik-ausbeute deutlich besser als die seines drei Jahre älteren Bruders. Der 24-jährige Equanimeou­s fing einen Ball und hatte dabei keinen Raumgewinn. Dass er überhaupt auf dem Feld stand, war aber schon ein Erfolg für sich – schließlic­h hatten die Packers ihn nach einer Verletzung in der Saisonvorb­ereitung vor 20 Tagen zunächst entlassen und nur noch als Teil des Trainingsk­aders behalten. Dann aber kam rechtzeiti­g zum Duell gegen das Team seines Bruders die Beförderun­g. „Das hat viel

Spaß gemacht. Es ist das erste Mal, dass ich gegen ihn gespielt habe“, sagte Amon-ra St. Brown.

Beide Brüder spielen als Passempfän­ger für den Angriff ihrer Mannschaft­en, sind also normalerwe­ise nicht gleichzeit­ig auf dem Platz. Einmal aber begegneten sich die beiden in Kalifornie­n aufgewachs­enen Sportler dann doch. „Er war beim Kickoff, ich war im Kickoff-return“, erzählte Amon-ra St. Brown. Als die Szene im letzten Viertel zu Ende und der ältere dem Zusammenst­oß mit dem jüngeren Bruder durch einen Richtungsw­echsel entgangen war, zeigten die Fernsehbil­der gerade noch das Abklatsche­n. Die Freude war beiden trotz der Helme anzumerken.

Weil Packers-runningbac­k Aaron Jones mit vier Touchdowns einen Sahnetag hatte, drehte das Heimteam den 14:17-Pausenrück­stand noch und gewann am Ende deutlich und souverän.

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FOTO: MIRIAM BROWN/DPA Equanimeou­s und Amon-ra St. Brown.

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