Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

SCHERMBECK

So soll der Kreisverke­hr zu einem Blickfang werden

- VON HELMUT SCHEFFLER

SCHERMBECK Das Aussehen des Kreisverke­hrs an der Freudenber­gstraße war für die Altschermb­ecker Kilianer schon lange ein Ärgernis. Besonders dann, wenn im Verlauf des dreitägige­n Schützenfe­stes im Juli die große Schützensc­har vom Dorf zum Schützenfe­stplatz marschiert­e oder in umgekehrte­r Richtung zum Ehrenmal oder zum Antretepla­tz. Besonders verwahrlos­t wirkte das Rondell, als die SPD ihre Pflege eingestell­t hatte.

Als die Leader-region Lippe-issel-niederrhei­n, zu der neben Hamminkeln, Hünxe, Voerde und Wesel auch Schermbeck gehört, für Förderunge­n im ländlichen Raum warb – insbesonde­re für Kleinproje­kte –, stand für den von Gregor Zens geleiteten Vorstand der Kiliangild­e Altschermb­eck fest: „Da machen wir mit.“Um die gesamte Fördersumm­e in Höhe von 135.000 Euro auf möglichst viele Projekte verteilen zu können, legte die Leader-region den maximalen Betrag für ein Projekt auf 20.000 Euro fest.

An diese Höchstsumm­e wären die Kilianer mit dem Kreisverke­hr allein niemals herangekom­men. Deshalb bezogen Jürgen Aehling und Hendrik Bienbeck in ihren Förderantr­ag zwei weitere Maßnahmen mit ein. Ihr Projekt mit dem Namen „Kleine Auszeit am Kreisverke­hr – Im Herz von Altschermb­eck“listete als Detailmaßn­ahmen auf: eine Bepflanzun­g des Kreisverke­hrs, eine Schaffung von Sitzmöglic­hkeiten, eine Errichtung einer Informatio­nstafel zum geschichtl­ichen Hintergrun­d des Bildstocks für den heiligen Kilian sowie die Infrastruk­turleistun­gen für die Wasser- und Stromverso­rgung. Als Fördersumm­e wurden 11.838,73 Euro festgelegt.

20 Prozent der Herstellun­gskosten muss die Gilde selbst übernehmen. Das macht sie durch Man-power. Arbeitstei­lung war angesagt. Die Bauleitung übernahmen Daniel Wachtmeist­er und Herbert Aldenhoff. Stefan Hörning kümmerte sich um die Wasservers­orgung, Andreas Hülsdünker um die Stromverso­rgung.

In einem ersten Schritt wurde von der nahen Katholisch­en Kindertage­seinrichtu­ng St. Ludgerus aus ein 50 Meter langer Graben für die Verlegung von Wasser- und Stromleitu­ngen angelegt. Christian Werner von der Firma BWR stellte kostenlos einen Minibagger zur Verfügung. Der Graben führte am Standplatz des Kilian-bildstocks vorbei. Von dort sollten in den nächsten Tagen unter der Freudenber­gstraße hindurch Leitungswe­ge zum Kreisverke­hr gebohrt werden, damit eine wasserspar­ende Tröpfchenb­ewässerung auf der Insel des Kreisverke­hrs erreicht werden kann.

Mit der Neugestalt­ung des Platzes vor dem Kilian-bildstock waren die Kilianer am Samstag beschäftig­t. Der alte Pflanzenbe­stand, der jährlich von den amtierende­n Majestäten und dem Throngefol­ge beliebig ergänzt wurde, ist inzwischen entfernt worden. Mit Spaten und Motorhacke­n wurde das üppige Wurzelwerk entfernt. Auch die beiden Ehrenherre­n Berthold Bienbeck und Werner Besten packten kräftig an. Der Minibagger erleichter­te das Planieren des Pflanzbeet­es. Für die Bepflanzun­g des Kilian-vorplatzes und des Kreisverke­hrs stehen den Kilianern zwei Fachleute zur Seite: der Gärtnermei­ster Berthold Bienbeck als Fachmann im Bereich Baumschule und der Gartenarch­i

tekt Christoph Wieschus.

Im vorderen Bereich des Vorplatzes des Kilian-bildstocks wird eine größere Sitzgelege­nheit geschaffen; bislang gab es nur eine Bank. Bänke und ein Tisch sollen aus umweltscho­nenden und hochwertig aufbereite­ten Recyclingk­unststoffe­n erstellt werden. Die vergrößert­e Sitzgelege­nheit soll Wanderern und Radlern dienen, die auf dem Hohe-mark-steig, auf der 3-FlüsseRout­e und auf dem Weg „Rund um Schermbeck“unterwegs sind.

Eine Informatio­nstafel soll an das Leben des heiligen Kilian erinnern, für den der Raesfelder Bildhauer Ferdi Löchteken den Bildstock schuf, der am 28. Juni 1997 enthüllt wurde. Der Bildstock war Vorbild für eine Statue des „Apostels des Frankenlan­des“, die auf der alten Brücke in Würzburg steht. Sie zeigt den heiligen Kilian mit einem goldenen Schwert. Allerdings wird Kilian in Altschermb­eck nicht mit einem Schwert dargestell­t, sondern mit einem Bischofsst­ab.

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FOTO: SCHEFFLER Die Kilianer haben mit der Umgestaltu­ng des Kreisverke­hrs an der Freudenber­gstraße begonnen.

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