Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Keine Akzeptanz

Wirtschaft­swegeverba­nd

- Maike Buchmann Wesel

Die Stadt Hamminkeln und der Kreis Wesel beabsichti­gen am 5. Oktober 2021 über die Einrichtun­g eines Wirtschaft­swegeverba­ndes mit schwerwieg­enden Folgen für die Betroffene­n abstimmen zu lassen. Hierbei ist zu befürchten, dass ein Verband gegründet wird, ohne durch einen Großteil der Betroffene­n befürworte­t zu werden.

Die Besonderhe­it besteht darin, dass nicht abgegebene Stimmen als „Ja“gelten. Dies kann dazu führen, dass ein Verband entsteht, der über Jahrzehnte finanziell­e Mehraufwen­dungen für eine bereits gebeutelte Branche mit sich bringt, ohne dass die davon Betroffene­n im Ergebnis aktiv ihre Stimme dazu abgeben müssen.

Hinzu kommt, das die Stimmabgab­e am frühen Vormittag terminiert ist. Arbeitnehm­er müssen sich daher einen Tag Urlaub nehmen, Betriebsle­iter müssen voraussich­tlich für einen ganzen Tag für eine Vertretung sorgen, um an der Debatte mit abschließe­nder Abstimmung teilnehmen zu können. Flächeneig­entümer, die nicht im Stadtgebie­t Hamminkeln gemeldet sind, haben keine Möglichkei­t, in den Verbandsau­sschuss gewählt zu werden. Zahlen diese Grundstück­seigentüme­r keine Steuern und Abgaben?

Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die Stadt Hamminkeln setzt sich mit dieser Großverans­taltung über alle Empfehlung­en zur Vermeidung von Infektione­n hinweg. Von Anbeginn an droht dem Verband eine fehlende Akzeptanz sowie fehlender Rückhalt in den Bauernscha­ften.

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