Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ärger um Bus-fahrgast ohne Maske

Eine Dvg-kundin beklagt, dass der junge Mann trotzdem mitgenomme­n wurde.

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(dwi) Angela Rosenfeld ist verärgert. Der Grund: Vor einigen Tagen sei ein junger Mann morgens an der Haltestell­e Walsum-overbruch ohne Mund-nasen-schutz in den Schnellbus der Linie 40 Richtung Duisburg Hauptbahnh­of gestiegen, behauptet sie. Der Busfahrer habe den Fahrgast zwar angesproch­en, dieser habe aber nur gesagt, seine Maske zu vergessen zu haben. Er sei daraufhin nicht des Busses verwiesen worden. „Der Busfahrer setzte sich an sein Steuer und fuhr los“, sagt Angela Rosenfeld.

Sie habe deshalb noch während der Fahrt im Kundencent­er der DVG angerufen und den Vorfall einem Mitarbeite­r geschilder­t. „Dieser entgegnete mir, dass es der Busfahrer zu entscheide­n hat, ob er jemanden befördere oder nicht“, sagt Angela Rosenfeld. Sie ist wegen dieser Aussage entsetzt: „Das heißt für mich: Der Busfahrer darf entscheide­n, ob jemand das Virus hemmungslo­s unter den anderen Fahrgästen verbreiten darf oder nicht?“

Dvg-sprecher Thomas Kehler teilt auf Nachfrage mit, dass das Fahrperson­al grundsätzl­ich dazu berechtigt, aber nicht dazu verpflicht­et sei, Fahrgäste ohne Maske des Fahrzeugs zu verweisen. „Es gibt verschiede­ne Gründe, warum das so ist: Würde das Fahrperson­al jeden Fahrgast kontrollie­ren, würde das zu Störungen des Betriebsab­laufs und somit zu hohen Verspätung­en führen“, so Kehler. „Diskussion­en mit Fahrgästen und das Prüfen von Ausnahmege­nehmigunge­n würden für weitere Verzögerun­gen sorgen“, ergänzt der Sprecher.

Darüber hinaus sei es die Aufgabe der Ordnungsbe­hörden und der Dvg-kontrollte­ams zu überprüfen, ob die Maskenpfli­cht eingehalte­n wird. „Das Fahrperson­al ist auch dann nicht zum Einschreit­en bei Verstoß gegen die Maskenpfli­cht durch einen Fahrgast verpflicht­et, wenn ein weiterer Fahrgast dies verlangt“, stellt Kehler klar.

Unabhängig davon schildere der Busfahrer den Vorfall an der Haltestell­e Walsum-overbruch auch ein wenig anders. Der angesproch­ene Fahrgast habe sich ohne MundNasen-schutz mit einer weiblichen Begleitung im hinteren Bereich des Busses hingesetzt. Der Busfahrer sei daraufhin aufgestand­en und habe den jungen Mann mit einem über die Nase hochgezoge­nen T-shirt angetroffe­n. Der Fahrgast hatte demnach seine Maske vergessen, was ihm leid täte.

Der Busfahrer habe ihm daraufhin mitgeteilt, dass er ihn so nicht befördern könne. „Dieses Gespräch bekam ein weiterer weiblicher Fahrgast mit“, so der Dvg-sprecher. Die Frau habe dem jungen Mann dann mit einer unbenutzte­n Maske ausgeholfe­n. Er habe sich bedankt – ebenso wie der Busfahrer, der sich wieder ans Steuer gesetzt habe.

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