Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Gefährlich­er Airport: Absturz vor Kathmandu

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA COMMONS

Die Urlauber wollten zum

Trekking im Himalaya, befanden sich auf einer Weltreise oder planten eine Rafting-tour. Sie kamen aus Spanien, den Niederland­en und Großbritan­nien und waren am 28. September 1992 am Flughafen von Karatschi in Pakistan in den Airbus A300 der Fluglinie Pakistan Internatio­nal Airlines gestiegen. Ihr Ziel: der Flughafen von Kathmandu in Nepal. Der Anflug auf den Tribhuvan Internatio­nal Airport gilt als anspruchsv­oll: Die Hauptstadt des Himalaya-staates liegt in einem Tal und ist von fast 3000Meter hohen Bergen umgeben. Die pakistanis­che Cockpit-crew hatte Erfahrung mit der schwierige­n Route, trotzdem machte sie beim Anflug verhängnis­volle Fehler. Wie die Ermittlung­en später ergaben, befand der Airbus sich während des Sinkflugs auf einer zu geringen Höhe. Etwa 17 Kilometer vor dem Flughafen zerschellt­e das Flugzeug an der Flanke eines etwa 2500Meter hohen Berges bei dem Ort Bhattedand­a. Die Maschine flog zu diesem Zeitpunkt noch mit rund 400 Kilometern pro Stunde und explodiert­e beim Aufprall. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Crew bis kurz vor den Unglück nichts von der Gefahr geahnt hatte. Die Insassen hatten kaum eine Überlebens­chance: Alle 167 Menschen an Bord starben. Es war das schwerste Flugzeugun­glück in der Geschichte Nepals und das schwerste der Pakistan Internatio­nal Airlines. Erst knapp zwei Monate zuvor hatte es ein ähnliches Unglück gegeben, als Thai-airways-flug 311 ebenfalls im Anflug an einem Berg zerschellt­e, wobei 113Mensche­n starben. Wieso die erfahrenen Piloten auf der falschen Höhe flogen und warum die Fluglotsen sie nicht auf ihren Fehler hinwiesen, konnte nie geklärt werden.

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