Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Gefährlicher Airport: Absturz vor Kathmandu
Die Urlauber wollten zum
Trekking im Himalaya, befanden sich auf einer Weltreise oder planten eine Rafting-tour. Sie kamen aus Spanien, den Niederlanden und Großbritannien und waren am 28. September 1992 am Flughafen von Karatschi in Pakistan in den Airbus A300 der Fluglinie Pakistan International Airlines gestiegen. Ihr Ziel: der Flughafen von Kathmandu in Nepal. Der Anflug auf den Tribhuvan International Airport gilt als anspruchsvoll: Die Hauptstadt des Himalaya-staates liegt in einem Tal und ist von fast 3000Meter hohen Bergen umgeben. Die pakistanische Cockpit-crew hatte Erfahrung mit der schwierigen Route, trotzdem machte sie beim Anflug verhängnisvolle Fehler. Wie die Ermittlungen später ergaben, befand der Airbus sich während des Sinkflugs auf einer zu geringen Höhe. Etwa 17 Kilometer vor dem Flughafen zerschellte das Flugzeug an der Flanke eines etwa 2500Meter hohen Berges bei dem Ort Bhattedanda. Die Maschine flog zu diesem Zeitpunkt noch mit rund 400 Kilometern pro Stunde und explodierte beim Aufprall. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Crew bis kurz vor den Unglück nichts von der Gefahr geahnt hatte. Die Insassen hatten kaum eine Überlebenschance: Alle 167 Menschen an Bord starben. Es war das schwerste Flugzeugunglück in der Geschichte Nepals und das schwerste der Pakistan International Airlines. Erst knapp zwei Monate zuvor hatte es ein ähnliches Unglück gegeben, als Thai-airways-flug 311 ebenfalls im Anflug an einem Berg zerschellte, wobei 113Menschen starben. Wieso die erfahrenen Piloten auf der falschen Höhe flogen und warum die Fluglotsen sie nicht auf ihren Fehler hinwiesen, konnte nie geklärt werden.