Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Künstler sammelt Spenden für den guten Zweck
Bernd Caspar Dietrich hat am Wochenende in seinen Artpark geladen. Das gesammelte Geld geht an Frauenhäuser.
SCHERMBECK (PB) Mit einer neuen Ausstellung und einer Spendenaktion für Frauenhäuser in Braunschweig eröffnete der Artpark in Schermbeck auf dem Hohen Berg seine Türen. Am Wochenende luden Bernd Caspar Dietrich und seine Frau Hella Sinnhuber erneut zum Kulturwiesen-bummel und zur Spendenaktion. Besucher hatten die Gelegenheit, den während der vergangenen Jahre angelegten Artpark zu erkunden und neue Exponate aus der Serie „Betongold“zu bestaunen, die gerade für Furore sorgt.
Die Ausstellung in der Galerie Kellermann in Düsseldorf wurde wegen des großen Zuspruchs bereits mehrfach verlängert. Bei der Vernissage präsentiert die gemeinnützige Artpark Hoher Berg UG vor der Winterpause Arbeiten von Juliane Hundertmarkt, Marcus Jansen, Max Uhlig und ein philosophisches Kaleidoskop von Jürgen Gedinat.
Häusliche Gewalt gehört noch immer zu den Themen, über die man – wenn überhaupt – hinter vorgehaltener Hand redet. Den Betroffenen, in der Regel Frauen und Kinder, bleibt als letzter Ausweg oft nur die Flucht in ein Frauenhaus. Die Corona-pandemie und die lange Zeit der Lockdowns haben ihre Situation zusätzlich verschlimmert. Die Zahl der hilfesuchenden Frauen stieg in manchen Orten um zweistellige Prozentzahlen. Grund genug für Bernd Caspar Dietrich, seine Arbeit in den Dienst der sozialen Sache zu stellen und eine Auswahl seiner Werke für eine Spendenaktion zur Verfügung zu stellen.
„Uns ist es einfach wichtig gewesen, dass wir etwas Nachhaltiges tun“, sagte Dietrich. Bereits im vergangenen Jahr war diese Aktion ein voller Erfolg. Insgesamt 38.000 Euro kamen durch Arbeiten des Projekts „Metamorphose ORANGE25“zusammen. Davon gingen 7000 Euro an eine Einrichtung in Dorsten. Bis 2025 sollen durch die Spendenaktion einmal im Jahr mindestens 25.000 Euro für Frauenhäuser zusammenkommen.
Die 25 Arbeiten für die diesjährige Spendenaktion stehen nicht zufällig unter dem Titel „Serie Mieten“. Aus den 50 mal 50 Zentimeter großen Werken, die Wohnraum repräsentieren, „fällt“nach unten ein Miet-coin aus dem Bild. „Mieten“hat sich direkt aus dem Zyklus „Betongold“entwickelt. Die von Dietrich bevorzugten Arbeitsmaterialien Sand und Glasmehl machen die Faszination der Werke ebenso aus wie das Spiel mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen. In der Dunkelheit scheinen die Ausstellungsstücke lebendig zu werden.
Einen kleinen Einblick in die Welt des Künstlers und des Kunstbetriebs vermittelte der am Abend gezeigte Film „Herbst“von Fitore Muzaqi. Als nächstes Projekt im Frühjahr steht eine Ausstellung des Künstlers Hermann Kassel unter dem Titel „ErdBaum-arbeiten“an.