Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Cdu-kandidat hofft wieder auf Berliner Rückenwind
ALPEN (bp) „Ernüchternd.“Seine Gefühlslage am Sonntagabend beschreibt Sascha van Beek, CDU-VORsitzender in Alpen, mit nur einem Wort. Natürlich habe er mit einem besseren Abschneiden seiner Partei gerechnet, sagt er, auch wenn ihn das bescheidene Ergebnis letztlich nicht überrascht habe. „Aber ich habe lange gehofft, dass die Aufholjagd am Wahltag nach dem Rückstand in den Umfragen den Abstand noch weiter verkürzen, am Ende sogar noch ein Vorsprung rauskommen würde“, sagte der 38-Jährige. Er hat ganz genau hingeschaut. Auch aus persönlichem Interesse. Er will im Mai für die CDU in den Düsseldorfer Landtag einziehen.
Um seinen Hauptkonkurrenten, René Schneider von der SPD, hinter sich zu lassen, braucht's neben persönlichem Einsatz vor allem Rückenwind in der politischen Großwetterlage. Da sieht's aktuell für die CDU nicht so gut aus. Und die SPD ist aus im Tal der Tränen am Sonntag wieder aufgestiegen. Selbst in Alpen, wo die CDU noch 4,4 Zähler vor den Genossen liegt, gingen 8,5 Punkte gegenüber 2017 verloren.
Sascha van Beek ficht die neue Stärke der Genossen nicht an: „Ich habe uns und die SPD in der Region auch vorm Wahlsonntag auf Augenhöhe gesehen.“Um eine Chance zu haben, sei er auch davon abhängig, was jetzt in Berlin passiert. „Da muss es vernünftige Lösungen geben, die überzeugen.“Das aber liege nicht in seiner Hand. Ebenso wenig die Nachfolge für den scheidenden Ministerpräsidenten Laschet. „Hendrik Wüst wäre gut“, sagt „LaschetFan“van Beek und erinnert an den Landtagswahlkampf 2017. Damals war der Cdu-spitzenkandidat am Freitag auf dem Spargelhof in Veen und zog am Sonntag als NRW-MInisterpräsident in die Düsseldorfer Staatskanzlei ein. „Ich hätte ihn auch dieses Mal einladen sollen“, sagt van Beek und lacht. Er nimmt's mit Humor und auf seine Kappe. „Mein Versäumnis.“Vielleicht kommt die kommende Nummer 1 der CDU dann im Mai ja wieder ins Krähendorf. Ein Heimspiel. Das könnte auch den Gastgeber beflügeln.