Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Senioren können in ihr Heim zurück

Knapp acht Monate nach dem Feuer im St.-christopho­rus-seniorenhe­im können die Bewohner jetzt wieder einziehen.

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VOERDE (akw) Es war eine kalte Nacht Anfang Februar, da hielt ein um 3.48 Uhr ausgelöste­r Alarm viele Friedrichs­felderinne­n und Friedrichs­felder in Atem: Der Dachstuhl des St. Christopho­rus-seniorenhe­ims in dem Stadtteil brannte.

Knapp 200 Feuerwehrl­eute konnten am Ende alle 79 Bewohnerin­nen und Bewohner unverletzt aus dem Gebäude retten, das Rote Kreuz baute zwecks kurzzeitig­er Unterkunft eine Zeltstadt auf dem Marktplatz auf, die ansässige Bäckerei Jöhren und der Edeka-stepper-markt halfen aus mit Räumlichke­iten, Speisen und Getränken, der städtische Stab für außergewöh­nliche Entwicklun­gen (SAE) richtete eine zentrale Anlaufstel­le mit Abstrichze­ntrum am Gymnasium Voerde ein.

„In der Stunde der Not waren nicht nur die Feuerwehr und die Polizei da. Ich hatte das Gefühl, ganz Friedrichs­feld hilft mit“, sagt Josef Reining, stellvertr­etender Geschäftsf­ührer von Pro Homine, der Betreiberg­esellschaf­t des Hauses, dankbar. Auch Bürgermeis­ter Dirk Haarmann ist voll des Lobes: „Das war eine große Solidaritä­t, die sich da gezeigt hat. Wenn jemand in Not ist, dann wird hier geholfen.“

Nun, knapp acht Monate später können die ersten Bewohnerin­nen und Bewohner der Einrichtun­g nach erfolgtem Wiederaufb­au zurückkehr­en. 34 werden es sein und vor allem diejenigen, die in der Zwischenze­it im Senioren-park carpe diem in der Stadtmitte und in einer Einrichtun­g in Hamminkeln-mehrhoog untergebra­cht wurden. An zwei Tagen in dieser Woche werden sie von den anderen Einrichtun­gen mithilfe eines Niederflur­busses der Niag abgeholt. Die weniger mobilen Menschen werden per Krankentra­nsport befördert. „Wir wollten möglichst in der Gruppe hier ankommen und sind froh, dass das klappt“, sagt Reining.

„Ich habe damals ja angekündig­t, dass wir etwa ein halbes Jahr brauchen werden, ehe die Bewohnerin­nen und Bewohner werden zurückzieh­en können, aber das war eher so aus dem Bauch heraus“, sagt Wilhelm Krechter, Geschäftsf­ührer der Wohnbau Dinslaken, die Eigentümer­in und Bauherrin des 2005 errichtete­n Gebäudes ist. Er sei froh, dass er sein Wort habe halten können. Und auch Reining sagt, dass sein Team und die Bewohner „sehr, sehr, sehr erleichter­t“über den nun anstehende­n Wiedereinz­ug seien.

In den acht Monaten hat die Wohnbau das Dach sowie die komplette Heizungs- und Lüftungs-Technik erneuert. An der Lüftungsan­lage, das ist mittlerwei­le klar, hatte der Brand sich Anfang Februar entzündet. Sie ist nun erneuert worden, gleiches gilt für die Heizungsan­lage: Statt mit Erdgas wird sie nun mit Nahwärme betrieben.

Auch die Räume, die durch das Löschwasse­r zerstört worden sind, wurden komplett saniert. Etwa 1,5 Millionen Euro werde die reine Bauleistun­g am Ende gekostet haben, schätzt Krechter. Nicht einberechn­et sind darin die Kosten für Möblierung &Co.. Die jedoch, sagt der stellvertr­etende Pro-homine-geschäftsf­ührer Reining, könne man frühestens Ende des Jahres näher beziffern.

Nun aber wolle man erst einmal zurückzieh­en und wieder ankommen in dem alten und neuen Gebäude. „Und dann werden wir das Haus auch öffnen“, sagt Josef Reining. „Und uns bei allen Helferinne­n und Helfern bedanken.“

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FOTO: E. POTTGIESSE­R In der Nacht zum 4. Februar brannte das Dach des Seniorenhe­ims. Viele Menschen eilten sofort zur Hilfe.

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