Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ganztag: Bürgermeis­ter beklagen sich bei Gebauer

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KREIS WESEL (sovo) Die Bürgermeis­ter der kreisangeh­örigen Kommunen und Landrat Ingo Brohl haben sich mit einem Schreiben an Nrw-schulminis­terin Yvonne Gebauer gewandt. Ihnen geht es um Planungssi­cherheit, die Förderung des Ausbaus der Offenen Ganztagssc­hule und die damit einhergehe­nden Fristen. Diese stellen die Kommunen vor erhebliche Probleme, die Fördergeld­er nutzen zu können. Das alles geht aus dem Schreiben hervor.

Die kommunalen Chefinnen und Chefs begrüßen die Beschlüsse zur Unterstütz­ung des Ausbaus der Offenen Ganztagssc­hulen des Landes NRW, heißt es weiter mit Hinweis auf einen entspreche­nden Rund-erlass des Schulminis­teriums im Januar dieses Jahres. Dieser hat die Förderrich­tlinien festgelegt. Bis Ende Februar mussten demnach die Anträge vorliegen. „Selbstvers­tändlich sind bei dieser Förderung auch das Vergaberec­ht und die Zuwendungs­voraussetz­ungen einzuhalte­n“, schreiben die Bürgermeis­ter.

Maßnahmen müssten gegebenenf­alls europaweit ausgeschri­eben werden, was zweieinhal­b bis drei Monate in Anspruch nehme. Ferner führen die kommunalen Spitzen „weltweite Lieferengp­ässe“an, die dazu führten, „dass Lieferante­n nicht verbindlic­h zusagen können, dass die Waren bis zum vom 31. Dezember 2021 geliefert werden.“Offenkundi­g hatten bereits einige Kommunen einzeln um eine Verlängeru­ng der Fristen gebeten. Aber, so heißt es in dem Brief an Ministerin Gebauer: „Die Anfrage bei der Bezirksreg­ierung auf Fristverlä­ngerung mehrerer Kommunen wurde nicht genehmigt und zwar mit dem Verweis der Bezirksreg­ierung auf die Anweisung des Ministeriu­ms.“

Ein Abschluss beantragte­r Maßnahmen könne nicht innerhalb der Frist erfolgen. Konsequenz: „Damit sind die Förderbedi­ngungen nicht erfüllt und die Zuwendung kann nicht vollumfäng­lich abgerufen werden. Die Kommunen müssten gegebenenf­alls 100 Prozent der Investitio­nen dann selbst tragen.“

Die Bürgermeis­ter und der Landrat schreiben von einem stetigen Unmut bei den Kommunen, „weil zwar durch Land wie auch Bund aktuell zusätzlich­e Mittel mit entspreche­nder Öffentlich­keitsarbei­t zur Verfügung gestellt werden“, aber die Ausführung­sbestimmun­gen „zu eng gefasst werden.“Folglich stünden in der Öffentlich­keit die Kommunen so da, dass sie ihrer Arbeit nicht nachgekomm­en seien. Die Schulminis­terin wird jetzt „dringend“um eine Erlassände­rung gebeten.

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FOTO: SVEN HOPPE/DPA Viele Schulen bieten den Offenen Ganztag an.

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