Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kosten für Bauprojekte in Hamminkeln gehen in die Höhe
Der Trend betrifft unter anderem den Neubau der Trauerhalle und den Ausbau der Grundschule. Erste Projekte sind deshalb schon vom Tisch.
HAMMINKELN (auf ) Bauprojekte waren schon immer eine teure Angelegenheit. Doch in heutigen Zeiten gleichen sie einem Vabanquespiel. Das merkt zur Zeit auch die Stadt Hamminkeln, wie sie zuletzt auch den Mitgliedern des Bauausschusses berichten musste.
So wird der geplante Neubau der Friedhofshalle in Hamminkeln insgesamt 227.000 Euro teurer. Da die Politik allerdings einen Kostendeckel von einer Million Euro beschlossen hatte, gab es Diskussionen, wie nun weiter verfahren wird.
Für die CDU warb Udo Bovenkerk unverdrossen für den Neubau, auch wenn er teurer wird. Auch die FWI unterstützte angesichts der unbestritten unhaltbaren Zustände den geplanten Neubau. Doch die anderen Parteien zogen die Reißleine, wollen nun doch eine Sanierung im Bestand mit einer neuen Kühlung. Wie diese aussehen könnte, wird die Verwaltung in den Haushaltsberatungen Anfang nächsten Jahres zeigen. Und wenn die beiden Pläne auf dem Tisch liegen, wird neu diskutiert.
Wie sehr die Corona-pandemie die Baubranche trifft, zeigte sich im Bauausschuss ebenfalls beim Ausbau der Ringenberger Grundschule zur Förderschule. Der Bau verzögert sich, weil wichtige Bauelemente nicht geliefert werden können, teilte der technische Vorstand Bernhard Payer mit. Doch das ist nicht das einzige Problem.
Bei der Entscheidung über die Zukunft der Grundschule Hamminkeln stand die FWI mit ihrem Wunsch, noch einmal die Planungen für eine Sanierung im Bestand mit alternativen Grundstücken in unmittelbarer Nähe zu prüfen, allein auf weiter Flur (wir berichteten). Auch wenn sich alle anderen Fraktionen darüber im Klaren sind, dass auch noch bauliche Lösungen für die Grundschulen in Brünen und Dingden gesucht werden müssen, stimmten sie dafür, die Variante des Neubaus an der Diersfordter Straße weiter zu verfolgen.
Skepsis äußerten alle an der Investitionssumme von 28 Millionen Euro, die die Machbarkeitsstudie ergeben hatte. Die Kommunalpolitik ist sich einig, dass mit dieser Summe wohl noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Auf die Stadt, so die Prognose aller, werden noch höhere Investitionskosten kommen, wenn alle Grundschulen auf Vordermann gebracht werden.
Mit viel Tamtam gestartet, jetzt krachend gescheitert: Die Pläne für die Umgestaltung des Molkereiplatzes sind vom Tisch, allenfalls kleinere Maßnahmen werden umgesetzt. Vor allem die Eigner von privaten Flächen hatten sich gesträubt, Fördergelder für die Umgestaltung in Anspruch zu nehmen und so die Pläne verhindert. Die Stadt hätte die Fördermittel selbst aufbringen müssen. Auch der Wegfall von dortigen Parkplätzen war ein hitziges Thema.