Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Legionellen im Wasser des Voerder Hallenbades
VOERDE (P.K.) Hinter der dreitägigen Schließung des Voerder Hallenbades ab Donnerstag, 30. September, steckt eine unliebsame Entdeckung: „Bei einer routinemäßigen Überprüfung der Filter und Wasserkreisläufe wurden eine mittlere Kontamination mit Legionellen und erhöhte Koloniezahlen festgestellt“, erklärte Miriam Gruschka, Pressesprecherin der Stadt, am Mittwoch. Diese Bakterien können beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. Durch die Gesellschaft für biologische Analytik sei eine Hochchlorung des Beckenkreislaufes empfohlen worden, die nun vorgenommen wird.
Die Nutzung des Hallenbades vor der Schließung am Donnerstag sei aber „nicht gesundheitsschädlich“, betonte die Stadtsprecherin am Mittwoch. Die Prüfberichte seien mit dem Kreisgesundheitsamt besprochen worden. „Hätten hier Bedenken gegenüber dem Weiterbetrieb bestanden, wäre das Bad umgehend geschlossen worden.“
Die dreitägige Pause sei zum Schutz der Badegäste nötig, da die Abbauzeit der hochdosierten Chlormenge drei Tage betrage. Nach Rücksprache mit dem Badbetriebsleiter, dem Kreisgesundheitsamt und der Fachfirma, die die Chlorung vornimmt, spreche dann aber nichts gegen eine Öffnung am Montag, 4. Oktober. Sollte sich das wider Erwarten verzögern, will die Stadt dies im Internet veröffentlichen, hatte sie am Mittwoch mitgeteilt.
Die Stadt sei derzeit noch auf der Suche nach der Ursache für die Kontamination der Filter und Wasserkreisläufe, so Gruschka. Vor noch nicht allzu langer Zeit war die Filteranlage im Hallenbad in Folge eines Bakterienfundes unter anderem im Wasser des Schwimmerbeckens saniert worden: Ende Mai 2018 wurde dort der Erreger „Pseudomonas aeruginosa“festgestellt, der Haut-, Außenohr- und Harnwegsinfektionen hervorrufen kann.
Das Beckenwasser im Hallenbad wird der Stadtsprecherin zufolge monatlich beprobt. Dabei würden die Wassertemperatur und der Chlorgehalt gemessen. Auch werde das Wasser auf die Koloniezahl und auf verschiedene Bakterien hin untersucht, unter anderem auf Legionellen. Des weiteren werden die Redoxspannung, die anzeigt, wie schnell Keime im Wasser getötet werden, sowie der ph-wert ermittelt und die Klarheit des Wassers geprüft. Alle zwei Monate werde das Beckenwasser zusätzlich nach Bromat, Trihalogenmethanen, Chlorit und Chlorat untersucht und alle vier Monate nach Nitrat, Permanganat-index, Aluminium, Säurekapazität, Trübung und Färbung.