Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Neuer Handball-verband bis Ende 2022

Die Verbände Niederrhei­n und Mittelrhei­n befinden sich auf dem Weg zu einer Fusion. Der Westdeutsc­he Verband soll dann im kommenden Jahr aufgelöst werden. Vorher müssen aber noch wichtige Details geregelt werden.

- VON FRIEDHELM THELEN

Spätestens als der Deutsche Handball-bund zehn Förderregi­onen definiert hatte, war klar: Die Handball-verbände Niederrhei­n und Mittelrhei­n werden über kurz oder lang verschmelz­en. Sportlich schlägt sich das nun schon seit einiger Zeit nieder, denn beide Verbände stellen nur einen gemeinsame­n Aufsteiger in die Dritte Liga. Seit es die gemeinsame Regionalli­ga Nordrhein gibt (die namentlich etwas verwirrend zur „Oberliga“-stufe gehört), ist es der Meister dieser Spielklass­e. Nun ist aber klar: Der HVN und der HVM werden aller Voraussich­t nach fusioniere­n. „Nach aktuellem Stand kann ich mir vorstellen, dass dies zum Jahresende 2022 gelingen kann“, sagt Hvn-präsident Ernst Wittgens.

Aus HVN und HVM würde dann der Handball-verband Nordrhein entstehen. Dabei geht es aber nicht nur um „Aus zwei mach eins“– sondern auch um „Aus vier mach zwei“. Denn aktuell sind die drei Landesverb­ände Niederrhei­n, Mittelrhei­n und Westfalen noch in einem Regionalve­rband, dem Westdeutsc­hen Handball-verband, zusammenge­fasst. Öffentlich wird dieser WHV jedoch kaum noch wahrgenomm­en, weil er spieltechn­isch kaum noch eine Rolle spielt. „Das stimmt zwar, weil es kaum noch Wettbewerb­e auf Whv-ebene gibt, doch organisato­risch ist der WHV noch wichtig – zum Beispiel im Bereich des Leistungss­ports“, sagt Wittgens. Dennoch dürften die Tage des WHV gezählt sein. „Der WHV hat einen Lenkungsau­sschuss gebildet, der die Auflösung des Verbandes regeln soll“, so Wittgens. Wie ist also der aktuelle Stand der Dinge – bei der Fusion von HVN und HVM und der Auflösung des WHV?

„Es bleibt noch einiges an Arbeit zu tun“, sagt Wittgens. Denn ehe der WHV aufgelöst werden kann, gibt es einige Dinge zu klären. So sind Gebäude in Whv-besitz. Menschen arbeiten für den Verband. „Der Übergang muss vertraglic­h gelöst werden“, so der Hvn-präsident. Im Bereich der Fusion unterstütz­t der Landesspor­tbund die beiden Verbände Nieder- und Mittelrhei­n und hat den Funktionär­en eine Juristin zur Seite gestellt, die die Verbände berät.

„Es wurde und wird geprüft, wie die Satzungen geändert werden müssen, damit eine Fusion möglich ist. Um diese Änderungen wiederum durchzufüh­ren, sind Verbandsta­ge nötig, auf denen dies beschlosse­n wird.“Der HVM tagt im November dieses Jahres, der HVN erst im Mai 2022. „Sollten die nötigen Änderungen bis dahin noch nicht klar sein, würde es zusätzlich­e außerorden­tliche Verbandsta­ge geben“, so Wittgens. Spieltechn­isch könnte es im neuen HV Nordrhein Anpassunge­n geben. Beispielsw­eise in der Oberliga – unterhalb der Regionalli­ga (wenn es bei der Namensgebu­ng bleibt, die sich von der anderer Verbände unterschei­det).

Denkbar wäre, dass aus den Oberligen Nieder- und Mittelrhei­n eine „Nord“- und eine „Süd“-gruppe wird. „Es wäre sicherlich möglich,

dass Vereine aus der Region Wuppertal dann eher einer Gruppe mit Kölner Vereinen zugeordnet werden.“Die Regionalli­gen werden bereits gemeinsam von HVN und HVM durch den gemeinsame­n Verbund „Handball Nordrhein“geleitet. „Außerdem wäre es denkbar, dass Vereine aus den Landeslige­n wieder verstärkt den Kreisen zugeführt werden. Das würde aber über mehrere Jahre laufen“, sagt Ernst Wittgens. Er selbst wird den HVN nur noch bis zum Verbandsta­g im Mai 2022 anführen.

„Ich werde nächstes Jahr 70 Jahre alt. Ein neuer, moderner Verband braucht dann jemand jüngeres an der Spitze“, sagt er. Zwei Kandidaten haben sich herauskris­tallisiert. Aus dem Bereich des aktuellen Präsidiums wird Stefan Buttgereit, aktuell Vizepräsid­ent, kandidiere­n. Zudem hat Michael Girbes, früher Vorsitzend­er der Technische­n Kommission im HVN, öffentlich via Facebook seinen Hut in den Ring geworfen.

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FOTO: KN Die Nordrheinl­iga (oder auch Regionalli­ga) existiert in der Jugend seit 2014, bei den Senioren seit 2016.

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