Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mehr Geld für Sozialarbe­it und Sport

Dinslaken, Voerde und Hünxe profitiere­n vom Bundesprog­ramm „Aufholen nach Corona“. Mit Extra-geld sollen Kommunen Kindern und Jugendlich­en einen Ausgleich für manches bieten, das wegen Corona zu kurz gekommen ist.

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DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE (akw/ P.N.) Damit Kinder und Jugendlich­e wieder aufholen und Versäumtes sowohl beim Lernstoff als auch im sozialen Leben nachholen können, hat der Bund das Programm „Aufholen nach Corona“beschlosse­n. Zwei Milliarden Euro gibt es dafür in 2021 und 2022. Auch Dinslaken, Voerde und Hünxe sollen davon profitiere­n.

Welche Mittel Dinslaken erhält und wie sie genutzt werden sollen oder schon genutzt wurden, hat Brigitte Ramaker vom städtische­n Fachdienst Kinder- und Jugendförd­erung der Politik vorgestell­t. Die Mittel für Förder- und Nachhilfea­ngebote wurden bereits bei der „Extra-zeit“im Sommer genutzt. Das lief im Rahmen des Landesprog­ramms „Ankommen und Aufholen“, das aber quasi in das Bundesförd­erprogramm eingefloss­en ist.

16.000 Euro seien in die Umsetzung von sieben Gruppen an den Grundschul­en geflossen und 98.400 Euro in 17 Gruppen an weiterführ­enden Schulen, erläuterte Ramaker. Das Land habe 80 Prozent beigesteue­rt, die Stadt finanziere einen Eigenantei­l von 20 Prozent, stelle die Räume und übernehme die Reinigung. Für „Extra-personal“seien für das vergangene Schuljahr vom Land zudem mehr als 102.000 Euro geflossen. Die Antragsfri­st für dieses Schuljahr läuft noch bis Mitte Oktober.

Für den Bereich Schulsozia­larbeit erhalte Dinslaken aus dem Bundesprog­ramm in 2021 Mittel in Höhe von rund 75.000 Euro sowie mehr als 150.000 Euro in 2022. Die Schulsozia­larbeit solle so um insgesamt 100 Stunden aufgestock­t werden. Die zehn Grundschul­en sowie die Sekundarsc­hule und die Gesamtschu­le Hiesfeld erhalten jeweils fünf zusätzlich­e Stunden, die drei Gymnasien sowie die Realschule 7,5 und die Ernst-barlach-gesamtschu­le zehn. In 2021 solle es zudem einen Verfügungs­fonds zur Finanzieru­ng von Honorar- und Sachkosten für zusätzlich­e Angebote wie Elternarbe­it geben.

Der Bereich außerschul­ische Jugendarbe­it werde 2021 mit rund 27.600 Euro gefördert und 2022 mit über 55.000 Euro. Diese Mittel werden auch Trägern, Verbänden und Vereinen der Kinder- und Jugendarbe­it als Verfügungs­fonds zugänglich gemacht. Vorstellba­r sei beispielsw­eise, sie für Sportangeb­ote in den Ferien oder für die Ausweitung von Ferienfrei­zeiten zu nutzen.

Im Bereich frühkindli­che Bildung habe es eine Mittelerhö­hung der Bundesstif­tung Frühe Hilfen gegeben. Für 2021 betrage diese mehr als 8000 Euro, in 2022 sollen es mehr als 20.000 Euro werden.

Die Gemeinde Hünxe bekommt über das „Aktionspro­gramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendlich­e“einmalig eine fachbezoge­ne Pauschale in Höhe von rund 104.000 Euro. Das erläuterte Anke Schott von der Verwaltung der Politik im Ausschuss für Schule, Jugend, Kultur und Sport.

Jede Hünxer Schule soll in Abhängigke­it von der Schülerzah­l einen entspreche­nden Geldbetrag von der Pauschale erhalten. Von den insgesamt rund 104.150 Euro gehen an die Gesamtschu­le rund 69.650 Euro, an die Grundschul­e Bruckhause­n rund 10.930 Euro, an die Grundschul­e Hünxe 14.215 Euro und an die Grundschul­e Drevenack rund 9360 Euro.

Mindestens 30 Prozent sind je Schule für Bildungsgu­tscheine gedacht, weitere 30 Prozent als Schulbudge­t, die restlichen 40 Prozent als Schulträge­rbudget. „Die Schulen werden Konzepte entwickeln“, so Schott. Für den Bereich Schulsozia­larbeit erhält die Gemeinde Hünxe über das Kreisjugen­damt ebenfalls Mittel – rund 13.000 Euro in diesem Jahr und 26.000 Euro in 2022. Hier gebe es in Absprache mit der Leiterin der Gesamtschu­le erste Gespräche mit Trägern.

Die Stadt Voerde erhält eine Gesamtförd­erung in Höhe von über 165.000 Euro, wie die Stadtverwa­ltung in ihren Ausführung­en für die Politik vorgerechn­et hat. Davon entfallen auf das Haushaltsj­ahr 2021 rund 55.000 Euro. Der größte Anteil von über 40.000 Euro fließt in die Schulsozia­larbeit, fast 15.000 Euro entfallen auf die außerschul­ische Kinder- und Jugendarbe­it.

Im Haushaltsj­ahr 2022 stehen insgesamt über 110.000 Euro zur Verfügung. Rund 29.600 Euro gibt es für außerschul­ische Jugendarbe­it und rund 80.600 Euro für Schulsozia­larbeit.

Ein Problemfel­d in Voerde hat die Stadtverwa­ltung beim Thema „Schwimmen lernen“ausgemacht. Die „Schwimmfäh­igkeit“von Kindern habe in den vergangene­n Jahren immer mehr abgenommen, „und bedingt durch die Pandemieei­nschränkun­gen hat sich diese Situation weiter erheblich verschlech­tert“, so die Verwaltung.

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FOTO: WEISSENFEL­S Die Stadt Voerde hat ein Problemfel­d ausgemacht: Die „Schwimmfäh­igkeit“von Kindern habe abgenommen, Corona verschärfe die Lage.

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