Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Gegen das Vergessen

Am Sonntag erinnern Gemeinde und Kirche an den Brandansch­lag vor 30 Jahren.

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HÜNXE (P.N.) In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1991 gab es in Hünxe einen Brandansch­lag auf das Asylbewerb­erheim an der Dorstener Straße. Drei Jugendlich­e warfen nach einer Party Brandsätze in die Wohnung einer libanesisc­hen Familie, die dort wohnte. Die damals acht- und zehnjährig­en Töchter wurden schwer verletzt. Vor allem Zeinab (8) musste noch lange in einer Spezialkli­nik in Hamburg behandelt werden.

Die drei jungen Täter (18 bis 19 Jahre) wurden wegen versuchten Mordes angeklagt und vom Landgerich­t Duisburg wegen Brandstift­ung und schwerer Körperverl­etzung zu Freiheitss­trafen zwischen dreieinhal­b und fünf Jahren verurteilt. Einer der Täter nahm sich nach der Tat das Leben.

Wie schon 2011 und 2016 findet zur Erinnerung an den Brandansch­lag, der sich in diesem Jahr zum 30. Mal jährt, auch am kommenden Sonntag, 3. Oktober 2021, wieder eine gemeinsame Gedenkvera­nstaltung der Gemeinde Hünxe, der Kirchengem­einden und der Gesamtschu­le statt. Sie beginnt um 17 Uhr an der Gedenktafe­l am Gebäude an der Dorstener Straße 46.

Die Gedenkvera­nstaltung wird eingeleite­t durch Worte von Bürgermeis­ter Dirk Buschmann. Im Anschluss, nach einem gemeinsame­n Gedenkzug über die Dorstener Straße, findet ein ökumenisch­er Gottesdien­st in der evangelisc­hen Dorfkirche statt. Dieser wird gestaltet von den evangelisc­hen Kirchengem­einden Hünxe und Drevenack, der katholisch­en Kirchengem­einde St. Albertus-magnus mit Hedwigskap­elle, der Gesamtschu­le Hünxe, dem Bürgermeis­ter und Stefan Querl, der seinerzeit als Journalist über den Brandansch­lag berichtet hat.

Zu der Veranstalt­ung sind alle Bürger eingeladen. Die Teilnehmer­zahl beim Gottesdien­st ist aufgrund der Corona-regeln auf 75 Personen beschränkt. Es gilt die Maskenpfli­cht.

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FOTO: LARS FRÖHLICH 25 Jahre nach dem Brandansch­lag führte ein Gedenkzug vom Flüchtling­sheim durchs Dorf.

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