Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bootssportvereine stellen ihre Pläne für das Auesee-südufer vor
Fünf Clubs haben ihre Wünsche im Schul- und Sportausschuss präsentiert. Politik und Verwaltung sind angetan. Jetzt wird geklärt, was wie umsetzbar ist.
WESEL (jok/rp) Es muss sich was tun am Südufer des Auesees, damit in Zukunft die Weseler Bootssportvereine aber auch Radler und Spaziergänger konfliktfrei ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen können. Darin war sich der Schul- und Sportausschuss einig. Doch wie soll der Weg dahin geplant werden? Den weitestgehenden Antrag stellte die FDP: Sie wollte, dass die Verwaltung beauftragt wird, ein Umgestaltungskonzept planerisch zu erarbeiten. Finanzielle Auswirkungen sowie Fördermöglichkeiten sollten im Haushaltsentwurf 2022 beziehungsweise in der Finanzplanung berücksichtigt, also von der Stadt getragen werden. Außer der FDP stimmte jedoch niemand für dieses Vorgehen.
Mehrheitlich – bei einer Gegenstimme der Liberalen – wurde dann der Beschluss gefasst, den die Verwaltung vorgeschlagen hatte: Der Schul- und Sportausschuss begrüßt die vorgestellten Ideen und die damit qualitative Entwicklung des Auesees. Er beauftragt die Verwaltung, den aktuellen Steg durch einen neuen zu ersetzen, der für weitere Entwicklungen am Auesee wiederverwendet werden kann. Außerdem soll die Verwaltung mit den Vereinen abstimmen, dass diese einen Fachplaner aus Eigenmitteln beauftragen, um noch in diesem Jahr mit den Planungen und Vorprüfungen von Genehmigungsverfahren für das von den Vereinen gewünschte Gelände beginnen zu können. Unter Moderation des von den Vereinen beauftragten Fachbüros soll die Verwaltung einen Workshop mit den Vertretern der Clubs und der Stadtverwaltung organisieren. In einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses werden die Ergebnisse dann präsentiert.
Wie berichtet, kooperieren Ruderer, Segler und Paddler seit einiger Zeit mit dem Ziel, die unbefriedigenden Bedingungen für ihre Sportarten zu verbessern. „Der Weg, den wir dafür gewählt haben, ist der intensive Austausch zwischen den fünf Vereinen, der Verwaltung der Stadt und den Parteien im Stadtrat“, erläuterte Udo Höpken, Sprecher der Clubs. Bereits im August hatten diese sich an die Politik gewandt. „In der Zwischenzeit wurde von unserer Seite der Entwurf eines Planungskonzeptes erstellt, das die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Bootsportvereine – Paddel voraus, RTGW, WKC, WSK und YCW – berücksichtigt“, so Höpken, der in der Sitzung noch einmal auf Gefahren – etwa beim Begegnungsverkehr mit Radfahrern – hinwies sowie auf Vandalismus und Belästigungen aufmerksam machte, die besonders Sportlerinnen und Jugendliche in der aktuellen Situation oft ertragen müssen.
„Neben der räumlichen Abtrennung ist besonders wichtig, dass es zwei getrennte Stege gibt, denn die verschiedenen Bootsarten brauchen unterschiedliche Steghöhen“, so der Sprecher weiter. Zudem werde eine ins Wasser führende Sliprampe benötigt, damit kleine Schwertjollen und Drachenboote ins Wasser gelassen werden können. Mittelfristig sei ein kleiner Schwenkkran für Kielboote erforderlich. Der Wanderweg sollte um das Bootssportgelände herumgeführt werden, damit es bei der Wasserung der Boote zu keinen Kollisionen mit Spazierenden und Radfahrenden sowie besagten Konflikten mit anderen Besuchern kommt.
Durch die neue Minigolf-anlage am Südufer verändert sich der Bereich enorm. „Dann gibt es noch die Sondernutzung der Fläche als Eventwiese. Das ist nur eine Woche, beeinträchtigt uns aber ganz heftig, denn hierhinter wäre eigentlich unser Einstieg gewesen“, erklärte Höpken. Die Vereine schlagen einen neuen Einstieg westlich eines kleinen Wäldchens neben dem künftigen Minigolfplatz vor. Vor allem aber hoffen sie auf eine Lösung, mit der letztlich alle gut leben können. Dem stimmte auch die Politik zu.