Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Behnert erinnert sich noch gerne an das Spektakel

2019 lieferten sich der TV Jahn Hiesfeld und der FSV Duisburg ein denkwürdig­es Duell. Nun gibt's in der Oberliga ein Wiedersehe­n.

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DINSLAKEN (dom) Wenn Marcus Behnert Spiele seiner Mannschaft Revue passieren lässt, geschieht das meist auf die gleiche Weise. Nüchtern, ruhig und ohne große Gefühlsaus­brüche. Nur dieses eine Spiel mit dem TV Jahn lässt ihn auch fast zwei Jahre nach dem Abpfiff noch nicht kalt. Am 8. Dezember 2019 trafen die Hiesfelder als Spitzenrei­ter der Fußball-landesliga auf den Tabellenzw­eiten FSV Duisburg, lagen zur Pause 0:2 zurück und hatten Verteidige­r Dennis Wichert per Platzverwe­is verloren, um dann in einem spektakulä­ren Finish der Partie mit drei Toren, davon ein Elfmeter in der 90. Minute, noch eine Wende zu geben.

„Wenn ich meine zwölf Jahre als Trainer in der Jugend und bei den Senioren zurückblic­ke, dann war das ein Event, das in die Top Drei gehört“, sagt Behnert über die emotional überkochen­de Atmosphäre. „Das war ein geiles, überwältig­endes Spiel, weil wir scheinbar aussichtsl­os zurücklage­n.“Gegen eine Wiederholu­ng hätte der Trainer sicher nichts, wenn es am Sonntag, 15

Uhr, in Hiesfeld zur Neuauflage des Duells mit dem FSV kommt.

Wirklich vergleichb­ar sind die Voraussetz­ungen allerdings nicht. Zum einen kicken beide Teams mittlerwei­le eine Klasse höher in der Oberliga, zum anderen sind sie zwar wieder Tabellenna­chbarn, aber diesmal mit nur vier Punkten auf der Habenseite in der Abstiegsre­gion.

In Duisburg hatte das sogar schon personelle Konsequenz­en. Anfang der Woche trat Trainer Mo Isiktas zurück, der seinen Job erst zur neuen Saison aufgenomme­n hatte. Bis ein neuer Mann an Bord ist, übernimmt Torwarttra­iner Ali Uzun – also voraussich­tlich auch in Hiesfeld.

Die Vorbereitu­ng auf die Partie verändert das beim TV Jahn Hiesfeld nicht, versichert Marcus Behnert. „Der FSV ist ein Gegner, den wir grundsätzl­ich nah bei uns sehen, und dann beschäftig­en wir uns mehr mit uns selbst“, sagt der Coach, der gerne wieder der gleichen Elf wie beim ersehnten ersten Saisonsieg beim 8:0 vergangene­n Sonntag in Mönchengla­dbach das Vertrauen schenken würde.

David Feldhoff plagen jedoch Adduktoren­probleme und Ömer Akbel zwickt ebenfalls der Oberschenk­el. Bei beiden ist der Einsatz fraglich. „Wenn sie ausfallen, ist das aber auch kein Problem, wir haben einen großen Kader“, sagt Marcus Behnert. In welcher Besetzung auch immer, ein Aspekt aus dem Duell mit dem FSV im Dezember 2019 würde ihm auf jeden Fall gefallen: „Wenn wir es schaffen, auch die Zuschauer wieder so mitzunehme­n wie damals. Die Stimmung war überragend.“

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