Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
K+S fühlt sich zu Unrecht an den Pranger gestellt
XANTEN( wer) Der Konzern K+S weist den Vorwurf zurück, dass er an einer Bürgerversammlung zum Salzbergbau nicht teilnehmen wolle. „Tatsache ist, dass sich das Unternehmen als Betreiberin von Salzbergwerk und Saline Borth nicht gegen eine Teilnahme an der Veranstaltung verweigert hat“, teilte K+S in einer Mitteilung mit. Anderslautende Aussagen nehme das Unternehmen „mit großer Verwunderung zur Kenntnis“.
Das Unternehmen reagierte damit auf Mitteilungen aus Xanten, Rheinberg und Alpen, wonach die drei Kommunen eine Bürgerversammlung geplant hatten, an der auch K+S teilnehmen sollte. „Wir wollten alle relevanten Akteure an einen Tisch holen – doch wir konnten leider nicht alle zu einer Teilnahme bewegen“, hatten die Kommunen mitgeteilt. „Ohne alle unmittelbar Beteiligten ist so eine Veranstaltung aber nicht durchführbar.“
K+S entgegnete: „Wir wurden erst vor Kurzem über das Vorhaben informiert und zu einer Teilnahme eingeladen.“Die Details der geplanten Veranstaltung seien zunächst nicht klar gewesen, sodass nicht ersichtlich gewesen sei, wie die Öffentlichkeit „sachdienlich über diese wichtigen und komplexen Themen“informiert werden solle. „Deshalb haben wir eine Teilnahme zunächst nicht zugesagt.“Darüber seien die Kommunen von K+S informiert worden. Danach habe es von Xanten, Rheinberg und Alpen keine Kontaktaufnahme mehr gegeben. Die nun erfolgte Absage der Versammlung habe auch den Konzern überrascht.
Das Unternehmen widersprach in einem weiteren Punkt: „Es entspricht auch nicht der Wahrheit, dass K+S keinen Informationsbedarf in der Bevölkerung sieht.“Der Konzern betreibe eine „transparente Informationspolitik“. Er informiere „umfassend“über den Salzbergbau und habe seit Beginn des Rahmenbetriebsplans an zwei Runden Tischen teilgenommen, die vom Kreis Wesel organisiert worden seien. Das Unternehmen befinde sich im Dialog mit der Bürgerinitiative und dem Wirtschaftsministerium, es habe mit Bürgermeistern und Kreistagsmitgliedern gesprochen, es habe auch die zuständigen Stellen über den Stand des Rahmenbetriebsplanverfahrens informiert. „Dies zeigt, dass wir als Bergbaubetreiber an einer sachlichen Information bereits in der Vergangenheit sehr interessiert waren und auch weiterhin sind.“
Hintergrund ist der Plan von K+S, eine Erweiterung des Abbaugebietes zwischen Rheinberg, Alpen und Xanten zu beantragen. Dafür muss der Rahmenbetriebsplan geändert werden. Die Kommunen planten eine Bürgerversammlung, damit Anwohner sich über die Folgen für ihre Häuser informieren können.