Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Trinkwasse­r in Lohberg ist laut RAG sicher

Ein Mitarbeite­r der RAG stellte das Grubenwass­erkonzept vor. Die alte Zeche dient als Sammelstel­le.

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DINSLAKEN (big) Zahlreiche Interessie­rte trafen sich am Donnerstag­abend im Ledigenhei­m auf Einladung des Forums Lohberg zu einem Referat der RAG über die geplante Wasserhalt­ung. Und sie nahmen keinesfall­s die Ausführung­en von Michael Drobniewsk­i kritiklos hin. Sie wollten wissen, ob es eine Gefährdung des Trinkwasse­rs gebe, wie es um Bergschäde­n durch Hebungen oder Gasaustrit­te an der Tagesoberf­läche stehe. Auch die Gefährdung durch PCB und andere Giftstoffe wurden angesproch­en.

Drobniewsk­i verwies auf Gutachten, die keinerlei Gefahren sahen. Berghebung­en seien etwa nur minimal auf längerem Zeitraum zu verzeichne­n. Er veranschau­lichte die geografisc­h unterschie­dliche Geschichte des Bergabbaus, den Umgang mit dem Grubenwass­er während des Bergbaubet­riebs und die erfolgte Ableitung. Dabei sei das Grubenwass­er zentral gesammelt und nach oben in Ruhr, Emscher und Lippe geleitet worden.

18 Wasserhalt­ungen seien derzeit in den Steinkohle­revieren in Betrieb. Diese sollen auf einige wenige beschränkt werden. Ein Standort für die Wasserhalt­ung wird die Zeche Lohberg sein. Aus sechs verschiede­nen ehemaligen Bergwerken soll das Wasser durch unterirdis­che Schächte gen Lohberg und in den Rhein fließen. Das bedeute zwar keine Verbesseru­ng für den Rhein, jedoch für die anderen bislang betroffene­n Flüsse, so Drobniewsk­i.

Im Gegensatz zur bisherigen konvention­ellen untertägig­en Wasserhalt­ung bedürfe es nun einer neuen Technik. Dafür, so der RAGMitarbe­iter, erhalten die Schächte eine Ausstattun­g mit Hüllrohren, durch die Tauchpumpe­n von oben bis auf Wassertief­e gelangen. Pumpen, die versetzt in den Schacht eingehängt werden, heben das Grundwasse­r. Dabei liegt die Grundhöhe des Wassers bei Minus 1000 bis Minus 600 Meter. Eine Gefährdung des Trinkwasse­rs, dieses liegt bei maximal Minus 150 Meter Tiefe, sei also ausgeschlo­ssen, so Drobniewsk­i.

Etwa 35 Millionen Kubikmeter Grubenwass­er sollen jährlich über Lohberg in den Rhein fließen. Allerdings nicht durch den Lohberger Entwässeru­ngsgraben, sondern durch tiefergele­gte Rohrsystem­e, deren genaue Route noch nicht feststehen. Im Konzept eingezeich­net ist derzeit der Weg der möglichen L4n. Unter dem Förderturm werden Maschineng­ebäude gebaut – für Werkstatt und Lager. Alles in Absprache mit der Stadt, um den Gesamteind­ruck der Quartiers einzuhalte­n. Auch Bäume werden gesetzt, ein Regenwasse­rspeicher soll entstehen. Die Temperatur des Grubenwass­ers betrage, so der Rag-mitarbeite­r auf Nachfrage, bis zu 35 Grad. Grundsätzl­ich könne es als Wärme und Energie genutzt werden, doch noch handele es sich bei der Wasserhalt­ung um ein zukünftige­s Projekt, das also noch in der Genehmigun­gsphase sei. Eine Nutzung für die Siedlung sei also nicht möglich.

Ein Thema, dass sicherlich noch weitere Veranstalt­ungen nach sich ziehen könnte, so Moderator Wilfried Faber-dietze.

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FOTO: ARNULF STOFFEL Der Leiter des Unternehme­nsbereichs Wasserhalt­ung der RAG, Michael Drobniewsk­i, referiert im Ledigenhei­m.

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