Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Die Kanzlerin hat nur reagiert
Merkels Versagen
Frau Merkel wird bald aus dem Amt ausscheiden. Was bleibt in Erinnerung? Dass sie eigentlich nie regiert, sondern immer nur auf Ereignisse reagiert hat. Ausnahme war die Verlängerung der Laufzeiten der AKW, die aber später wieder einkassiert wurde, aber ohne ein Konzept für die künftige Energieversorgung vorzulegen. Ihr größter Fehler war aber, dass sie es in der Furcht vor ernsthafter Konkurrenz (Roland Koch, Ursula von der Leyen oder Friedrich Merz) verhindert hat, rechtzeitig einen Nachfolger aufzubauen (der Versuch mit Kramp-karrenbauer war ein Schlag ins Wasser). Mit der dadurch erforderlichen Notlösung (Laschet als Kanzlerkandidat) hat sie den gewaltigen Stimmenverlust der Union mitzuverantworten. Sie hinterlässt kein geordnetes Haus.
Verkehrsmittel Nr. 1 – und sollte im Zuge der Verkehrswende im Hinblick auf die Klimakrise gefördert werden. Dass Kinder nun immer weniger Fahrrad fahren können, liegt aber nicht an Corona. Dass sie es lernen und sicher fahren können, fängt in der Familie an – mit zwei Jahren geht es aufs Laufrad, in der Regel mit vier bis fünf Jahren aufs Fahrrad, das jeweils der Körpergröße angepasst ist, also nicht zu groß sein darf.
Ich verstehe nicht, warum „Experten“davor warnen, Kinder vor der Radfahrprüfung im vierten Schuljahr auf den Verkehr loszulassen. Stattdessen machen sie den Eltern Angst, sodass diese aus lauter Übervorsorge ihre Kinder ständig mit dem Auto kutschieren.
Die Politik hat ihr Übriges getan: Kinder brauchen nicht mehr die Grundschule ihres Stadtteils zu besuchen, sondern durch die freie Schulwahl werden Grundschulkinder – jedenfalls hier vor Ort – bis zu zehn Kilometer mit dem Auto zu der vermeintlich besseren Schule gefahren und abgeholt. Vor den Schulen gibt es ein großes Verkehrsaufkommen, durch das – das muss ich leider zugeben – zu Fuß gehende oder mit dem Rad fahrende Kinder wirklich gefährdet werden. Eine verkehrte Welt!
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